Freitag, 22.09.2000,
20.00 Uhr, Klosterkirche Maulbronn
Ausführende: Sinéad Pratschke
Sopran Musica florea Prag Maulbronner Kammerchor Leitung Jürgen Budday |
Overture Teil I Israelitische Männer
und Frauen wehklagen über den Tod von Mattahias, CHORUS Israelites RECITATIVE Israelitish
man RECITATIVE Israealitish
woman DUETT Israelitish man
and woman CHORUS Israelites RECITATIVE Simon AIR Israelitish man CHORUS Israelites ACCOMPANIED RECITATIVE
Simon AIR Simon CHORUS Israelites RECITATIVE Judas Maccabaeus AIR Judas Maccabaeus RECITATIVE Israelitish
man AIR Israelitish man AIR Israelitish woman AIR DUET Israelitish woman
and man CHORUS Israelites RECITATIVE Judas Maccabaeus CHORUS Israelites RECITATIVE Judas Maccabaeus AIR RECITATIVE Israelitish
man CHORUS Israelites |
CHORUS Israelites RECITATIVE Israelitish
man AIR RECITATIVE Israelitish
man DUET Israelitish woman
and man CHORUS Israelites RECITATIVE Israelitish
woman AIR Israelitish woman DUET Israelitish man
and woman RECITATIVE Judas Maccabaeus AIR Judas Maccabaeus RECITATIVE Messenger AIR Israelitish man CHORUS Israelites RECITATIVE Simon AIR Simon RECITATIVE Judas Maccabaeus AIR CHORUS Israelites *Konzertpause* RECITATIVE Simon AIR Simon RECITATIVE Israelitish
man RECITATIVE Israelitish
man AIR Israelitish man DUET Israelitish woman
and man CHORUS Israelites |
AIR Israelitish man
ACCOMPANIED RECITATIVE
Israelitish man RECITATIVE Israelitish
woman AIR RECITATIVE Messenger RECITATIVE Messenger CHORUS Israelitish
youths DUET Isrealitish virgins CHORUS Israelites MARCH SOLO RECITATIVE Judas Maccabaeus AIR Judas Maccabaeus RECITATIVE Eupolemus CHORUS Israelites RECITATIVE Israelitish
woman DUET Israelitish woman
and man AIR Simon CHORUS Israelites ENDE |
Inhalt Das Libretto von Thomas Morell geht im wesentlichen auf das erste Buch der Makkabäer aus dem Alten Testament (apokryphe Schriften) zurück (1. Makk. 2-8). In ihm wird der jüdische Kampf gegen die Herrschaft der Seleukiden geschildert, die unter Antiochus IV. Epiphanes den Glauben und den Gottesdienst Israels auszurotten versuchten. Teil I Teil II Teil III |
Mit seinem
Siegesoratorium JUDAS MACCABAEUS feierte Georg Friedrich Händel
die Bewältigung zweier problematischer Situationen. Der Beginn von Händels Zusammenarbeit mit Morell bedeutet einen deutlichen Einschnitt in der Entwicklung des Oratoriums. Seit seiner Rückkehr aus Dublin 1742 hatte der Komponist mit Samson, Semele, Hercules und Belshazzar vier seiner besten dramatischen Oratorien geschrieben, deren Libretti von vier verschiedenen Autoren stammten. In Reverend Thomas Morell (1703-1784) stieß Händel nun auf einen vielseitig gebildeten Mann. Zu Beginn
des Oratoriums trauern die Israeliten über den Tod ihres
Führers Mattahias. Dessen Sohn Simon ruft seinen Bruder
Judas zum neuen von Gott bestimmten Führer aus, der seinerseits
die Israeliten ermutigt, sich von der Unterdrückung der
syrischen Streitmächte zu befreien. Im zweiten Akt ist dies
bereits geschehen, doch in den Jubel über den Sieg trifft
die Nachricht, dass aus Ägypten ein neues Invasionsheer
anrücke. Das niedergeschlagene Volk wird von Judas ein zweites
Mal moralisch aufgerichtet und in eine siegreiche Schlacht geführt.
Der dritte Akt feiert den Gesamtsieg zunächst als Lob und
Preis Jahwes, dann als Triumph des Judas. Schließlich kommt
ein Gesandter mit einem Vertrag aus Rom zurück, welcher
Judäas Unabhängigkeit garantiert, und die Israeliten
stimmen einen Lobgesang auf Frieden und Wohlstand an. Die heutige
Wiedergabe versucht nicht, die Fassung einer ganz bestimmten
Aufführung zu rekonstruieren. Vielmehr orientiert sich die
Auswahl der Varianten an der pragmatischen Haltung Händels,
der Veränderungen nicht nur unter dem Gesichtspunkt der
Werkverbesserung oder (häufiger) der Popularität vornahm,
sondern auch, um das Stück der Möglichkeiten des gerade
zur Verfügung stehenden Ensembles anzupassen. So übertrug
er die Sopran- bzw. Mezzosopranpartien der Israelitin und des
Israeliten gelegentlich einem Tenor. Pious orgies war ursprünglich
in Es-Dur für Baß (Simon) geschrieben, wurde aber
schon vor der Uraufführung für Sopran nach G-Dur transponiert.
Zum gleichen Zeitpunkt wurde Oh lovely peace aus einer Sopranarie
in ein Duett umgearbeitet. Die Arie Oh liberty, thou choicest
treasure war, wie dem oben angeführten Zitat zu entnehmen
ist, zunächst für das Occasional Oratorio komponiert
worden, bevor sie zur dritten Aufführung des Jahres 1747
an ihren ursprünglich vorgesehenen Platz gesetzt wurde.
1750 schob Händel das kleine Rezitativ Haste we, my brethren
vor den Schlußchor des ersten Aktes ein, und als er im
selben Jahr See, the conquering hero comes aus JOSHUA übernahm,
wurde der folgende Marsch, den er schon 1747 zur dritten Aufführung
nach einem Thema von Gottlieb Muffat komponiert hatte, von F-
nach G-Dur transponiert. Sion now her head shall raise wurde
1757 für die Wiederaufführung von Esther geschrieben,
im darauffolgenden Jahr aber an die vorliegende Stelle versetzt
und mit einem einleitenden Rezitativ versehen (Well may we hope
our freedom to receive). Die Arie Wise men, flattering, may deceive
you war eigentlich für die 1758er Belshazzar-Aufführung
vorgesehen, wurde aber einen Monat später hierher übernommen. |
Sinéad
Pratschke Sopran Catherine
King Mezzo Charles
Humphries Altus Mark
LeBrocq - Tenor Christopher
Purves - Baß MUSICA
FLOREA MAULBRONNER
KAMMERCHOR |