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Authentic recording DDD




 

Georg Friedrich Händel
S O L O M O N
Oratorium in drei Akten
in englischer Originalsprache
und historischer Aufführungspraxis

Michael Chance ~ Altus (Salomo)
Nancy Argenta ~ Sopran (Königin, Erstes Weib)
Laurie Reviol ~ Sopran (Königin von Saba, Zweites Weib)
Julian Podger ~ Tenor (Zadok)
Steffen Balbach ~ Bass (Levit)
Hannoversche Hofkapelle
Maulbronner Kammerchor
Künstlerische Leitung: Jürgen Budday

Ein Konzertmitschnitt aus der Klosterkirche
Maulbronn vom 27. & 28. September 2003

Eine Aufnahme von
Andreas Otto Grimminger & Josef-Stefan Kindler
in Zusammenarbeit mit Jürgen Budday.
Abbildungen: Josef-Stefan Kindler 2004.

Doppel-CD, DDD, KuK 73
ISBN 3-930643-73-1, EAN 42 6000591 026 1
Copright by K&K Verlagsanstalt anno 2004










Das Libretto zu Händels Oratorium Solomon
(in englisch mit deutscher Übersetzung):
~ als Internet-Seite ~
~ als pdf-Datei (13 Seiten) zum Ausdrucken ~











 

Aufführung & Werk

Die vorliegende Konzertaufnahme ist Teil eines Zyklus alttestamentarischer Oratorien von G. F. Händel, die im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufgeführt werden. Grundlage der Reihe ist die Verbindung barocker oratorischer Musik in historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche. Dieser Idealort verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist. So wird ausschliesslich mit rekonstruierten historischen Instrumenten musiziert, die in der zu Lebzeiten des Komponisten üblichen Tonhöhe gestimmt sind (a' = ca. 415 Hz). Um dem Hörer die Vielschichtigkeit der Chorsätze möglichst transparent erlebbar zu machen, wurden die beiden 4-stimmigen Chöre getrennt platziert, was die einzigartige Stereophonie dieses Werkes plastisch werden lässt.

In den Sommermonaten 1748 komponierte Händel für die kommende Spielzeit die beiden Oratorien "Solomon" und "Susanna". Er begann die Arbeiten an "Solomon" am 5. Mai 1748 und beendete die Partitur am 13. Juni 1748 mit der Dankesformel "S.(oli) D.(eo) G.(Gloria)". Das Oratorium gilt als Mittler zu Händels letzten Oratorien. Seine vorherigen Oratorien sind geprägt von politischen Umständen und Anregungen, so war zum Beispiel sein berühmtes Oratorium "Judas Maccabaeus" durch den schottischen Aufstand 1745 inspiriert worden.
Solomon zeigt das Bild eines weisen und gottesfürchtigen Herrschers, Salomos Hof wird dabei zum Sinnbild einer idealen Gesellschaft erhoben. Das Libretto geht dabei in den zentralen Punkten auf Geschichten des Alten Testaments zurück, unter anderem auf die Bücher der Könige (1. Kön. 1-11) und der Chronik (2. Chr. 1-9). Trotzdem schreibt man diesem Oratorium nicht nur jüdisch-christliche Glaubensaspekte zu, sondern findet hier vielmehr eine pantheistische Weltsicht vor, derzufolge Gott in allen Dingen des Lebens zu finden sei. In den verschiedenen Akten des Oratoriums wird der König Salomo in seinen unterschiedlichen Qualitäten gezeigt und gefeiert. Oft wird darauf verwiesen, dass Händel hier das goldene Zeitalter Englands und den damaligen Herrscher George II würdigen wollte, der ihm die englische Staatsbürgerschaft verliehen hatte. Händel pries mit diesem Oratorium die Herrlichkeit Englands und seiner Monarchen, indem er sie mit Israel und König Salomo gleichsetzte.
Er verwendete eine für die damalige Zeit sehr grosse Orchesterbesetzung und setzte die damit verbundene Expressivität in der Darstellung von "Glanz und Glorie" rückhaltlos ein.
Das Oratorium ist nicht gekennzeichnet durch einen dramatischen Handlungsablauf, sondern es werden Bilder und Szenen nebeneinander gesetzt. Die Statik, die dadurch entsteht, wird ausgeglichen durch die Farbenpracht der einzelnen Bilder. Die unterschiedlichen Szenen und Umstände erlauben es Händel, seine ganze Palette an kompositorischen Ausdrucksmöglichkeiten einzusetzen. Differenzierte Instrumentation, grosse chorische Stücke, solistische Elemente und sensible musikalische Charakterstudien zeigen Händels hohe Kunstfertigkeit. Mit zwei Chören und sieben achtstimmigen Chorsätzen schöpft er die in seiner Zeit existierenden Kompositionsmöglichkeiten aus. Mit der Besetzung Salomos durch einen Altus übernimmt er die Operntradition, Helden, die fast von übernatürlicher Kraft und Weisheit strotzen, mit Frauenstimmen ins Übermenschliche zu erheben.

Im ersten Akt erscheint Salomo als gottesfürchtiger König, der die Fertigstellung des Tempels in Jerusalem mit seinem Volk feiert, daraufhin wird die Liebe zu seiner Frau, seine Grosszügigkeit, Güte und Treue gezeigt. Mächtige, jubelnde Chöre bezeugen die Pracht und die Glorie, die am Hofe herrscht. Sehr bildhaft komponiert Händel auch die Textstelle "till distant nations catch the song" des Chores "With pious heart". Die zahlreichen fugenartigen Einsätze versinnbildlichen die unterschiedlichen Nationen, die Gottes Botschaft weitertragen. Der Akt endet mit dem Rückzug des königlichen Ehepaares in die Schlafgemächer, der mit einem zarten Chor untermalt wird. Dieser ruft Nachtigallen (Flöten) und laue Lüfte (tiefes Rauschen der Violinen und Bratschen) herbei und verbreitet so eine abendliche Stimmung.

Im zweiten Akt wird die berühmte Geschichte von Salomos weisem Richterspruch dargestellt. Ein Diener bringt die Nachricht von zwei sich streitenden Frauen, die ein Urteil des Königs verlangen. Es stellt sich heraus, dass beide einen Jungen geboren hatten. Es wird behauptet: Da einer der Söhne nachts starb, vertauschte die eine Frau ihren toten Sohn mit dem lebendigen Kind der anderen. Beide behaupten nun, sie seien die wahre Mutter und bezeichnen die andere als Lügnerin. In dieser schwierigen Situation verwendet Salomo einen klugen Trick. Er spricht das Urteil, man solle das Kind teilen und jeder Frau einen Teil geben. Während die eine Frau einverstanden ist, bittet die andere verzweifelt, ihr unschuldiges Kind zu verschonen, lieber solle es der anderen Frau gehören als den Tod zu erleiden. So erkennt Salomo in der Trauer und Verzweiflung die wahre Liebe einer Mutter und gibt ihr das Kind zurück. Musikalische Höhepunkte dieses Aktes sind vor allem die charakteristischen Stücke der Hauptpersonen, jeder Person werden dabei typische Motive zugeordnet. Harte synkopische Rhythmen charakterisieren den Neid, die innere Unruhe und die Bosheit der kindlosen Frau. Die Frau, die dagegen ihr Kind in Todesgefahr sieht, wird begleitet durch punktierte Figuren im Bass, die wie nagende Angst die Grundstimmung bilden. Dissonante Vorhalte und Modulationen verstärken diese angsterfüllte Spannung, bis die schwere Entscheidung "take him all" zu einer Auflösung in Dur mit gleichzeitig absteigender, trauervoller Basslinie führt. In einem Terzett mit Salomo treffen die Charaktere zusammen und verbinden sich zu einer meisterhaften Musik. Händel gelingt es hier in unnachahmlicher Weise, die Charakterzüge musikalisch auszuarbeiten und zu beleuchten.

Das Oratorium zeigt im letzten Akt Salomos "aussenpolitisches" Können. Die Königin von Saba reist an. Zu ihrer Unterhaltung werden verschiedene Chorstücke aufgeführt, die unterschiedliche menschlichen Emotionen darstellen sollen. Dies bietet die inhaltliche Möglichkeit für Händel, seine Kompositionskünste in ihrer Vielfalt zu präsentieren. Möglicherweise hat Händel hier absichtlich in den vier Chören für die Königin von Saba die vier Temperamente einkomponiert: sanguinisch "Music, spread thy voice around", cholerisch "Shake the dome", melancholisch "Draw the tear from hopeless love" und phlegmatisch "Thus rolling surges rise,...and all is calm again". In dem Chor "Shake the dome" prallen die zwei Chöre - wie die Armeen im Kampf - zusammen und werden dabei durch die scharfen Punktierungen der Streicher angestachelt. Diese Chöre erlebt der Zuschauer aus der Sicht der Königin von Saba und wird somit analog zu griechischen Dramen mit in das Geschehen eingebunden. Die Königin von Saba zeigt sich beeindruckt von der Klangvielfalt der Chöre und Salomos Hofstaat. Der folgende Chor "Prais the Lord with harp and tongue", der nicht nur Gott, sondern vor allem auch Salomo preist, ist einer der prächtigsten von Händels zweichörigen Werken und wird daher manchmal als Schlusschor verwendet. Hiernach folgt jedoch noch der Abschied der Herrscher voneinander, und das Oratorium endet mit der moralischen Essenz: "Der Name des Bösen wird schnelle vergehn, doch der Ruhm der Gerechten wird ewig bestehn."











Künstler

Nancy Argenta - Sopran
Die kanadische Sängerin Nancy Argenta gilt vielen als "the supreme Handel soprano of our age", womit man sie allerdings viel zu sehr einschränkt, denkt man an ihre hervorragenden Interpretationen Bachs, Purcells, Mozarts, Schuberts oder auch Schönbergs, die ebenfalls ihresgleichen suchen. Ihr Musikstudium begann sie in British Columbia, wo sie 1980 ihr Abschlußexamen an der Universität von Western Ontario ablegte. Danach lebte sie ein Jahr in Deutschland und zog dann nach England, das heute noch ihr Zuhause ist. Zu ihren Lehrern gehörten Sir Peter Pears, Gérard Souzay und Vera Rozsa, mit der sie auch heute noch gelegentlich arbeitet. Ihr Repertoire reicht vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart und umfasst sowohl Lied und Oratorium als auch Oper. Sie arbeitet mit einer ganzen Reihe der großen englischen Dirigenten und Orchester, ist aber auch an kleiner besetzten Werken interessiert und musiziert deshalb auch regelmäßig mit einigen der bekanntesten Londoner Kammermusikensembles. Mit diesen Partnern, aber auch mit Rezitals, macht sie Konzertreisen und ist regelmäßig bei vielen internationalen Festivals zu hören, so u.a. in Aix-en-Provence, Aldeburgh, Bath, Berlin, Göttingen, New York und Wien, natürlich aber auch immer wieder in den diversen Konzertsälen Londons. Wie heute üblich, wurden eine ganze Reihe dieser Aktivitäten auf CDs und in Rundfunk- und Fernsehaufnahmen festgehalten.

Laurie Reviol - Sopran
Die in Kanada geborene Sopranistin Laurie Reviol studierte Klavier und Gesang in Toronto. Zusätzlich absolvierte sie eine künstlerische Ausbildung im Fachbereich Historische Aufführungspraxis an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt. Sie ist Mitglied des Ensemble Leonarda, das in den letzten Jahren überall in Deutschland zunehmend Erfolg genießt. Opernengagements führten sie nach Frankfurt, Bayreuth (zur Feier des 250-jährigen Bestehens des Markgräflichen Opernhauses), Schwerin und Quedlinburg sowie Utrecht (Festival Oude Musziek), Wien (Resonanzen) und in die USA (Boston Early Music Festival). Sie arbeitete u.a. mit Erin Headley, Michael Schneider, Stephen Stubbs und Paul O'Dette. Laurie Reviol machte CD-Einspielungen mit Concerto Brandenburg, Berlin (La Mà de Guido), dem Gambenkonsort Tirami sù, und dem Teatro Lirico (beide Vanguard Classics). Laurie Reviol ist außerdem leidenschaftliche Jazzsängerin.

Michael Chance - Altus
Die Karriere von Michael Chance begann, wie die vieler seiner Kollegen, am King's College in Cambridge, als Altus im wohl berühmtesten englischen Chor. Heute ist er weltweit einer der gefragtesten Countertenöre, und zwar sowohl im Bereich Oper als auch im Bereich Oratorium und Lied und Gastprofessor am Royal College of Music in London. Seine Opernpartien umfassen sowohl das große Repertoire der Barockzeit (z.B. Händels Agrippina, Rinaldo, Giustino und Tamerlano, Monteverdis II Ritorno d'Ulisse und L'Incoronazione di Poppea, Cavallis Jason), als auch der Gegenwart. So sang er, für Kent Opera, beispielsweise den Militärgouverneur in der Weltpremiere von Judith Weirs "A Night at the Chinese Opera", bei den Innsbrucker Festspielen war er als Giasone in der gleichnamigen Oper von Cavalli zu hören und beim Glyndebourne Festival trat er als Oberon in "A Midsummer Night's Dream" auf. Konzertverpflichtungen führen ihn in alle Welt. Er ist häufiger Gast in Paris, Amsterdam, Stuttgart und Berlin, aber er war auch schon mehrfach in den USA, Japan und Australien. Zu den Dirigenten, mit denen er regelmäßig zusammenarbeitet, gehören u.a. Frieder Bernius, Frans Brüggen, John Eliot Gardiner und Trevor Pinnock, mit denen er auch zahlreiche Schallplatten gemacht hat. Etwas ganz Besonderes sind die Liederabende, die Michael Chance zusammen mit dem Gamben-Consort Fretwork, Nigel North und neuerdings auch Roger Vignoles gibt bei denen er Lautenlieder der englischen Renaissance und häufig auch zeitgenössisches Repertoire hauptsächlich englischer Komponisten singt.

Julian Podger - Tenor
Julian Podger ging in Kassel zur Schule und begann dort seine Karriere als Sänger und Dirigent. 1987 studierte er mit einem Chorstipendium Musik am Trinity College in Cambridge. Als Dirigent und Sänger war er dort maßgeblich an der Entwicklung der Originalaufführungspraxis Alter Musik beteiligt. Heute ist Julian Podger ein gefragter Solist oratorischer Aufführungen. Mit dem Scholars Baroque Ensemble hat er die Arien aus Bachs Johannespassion aufgenommen und singt regelmäßig den Evangelisten. Soloauftritte mit Paul McCreesh, Christopher Hodgwood, John Eliot Gardiner und der Musica Antiqua Köln unter Reinhard Göbel sowie eine Aufnahme mit Andrew Parrott gehören zu seiner solistischen Laufbahn. Julian Podger ist ebenfalls Mitglied von Gothic Voices mit Christopher Page, einem führenden Ensemble für mittelalterliche Musik und tritt häufig mit dem Gabrieli Consort, London Baroque und den Tallis Scholars auf.

Steffen Balbach - Bass
1972 geboren, stammt aus Murrhardt im Schwäbischen Wald. Er studierte Kirchenmusik von 1991-1998 (B- und A- Diplom) an der Hochschule für Kirchenmusik in Esslingen. Von April 1999 bis September 2002 war er hauptamtlicher Kantor an der ev. Christuskirche in Donaueschingen. Er dirigierte dort Konzerte wie J. S. Bachs "Weihnachtsoratorium", Rossinis "Petite Messe solennelle", Kinderopern, Gospelkonzerte, und er konzertierte regelmäßig als Organist. Sein Gesangsstudium (Künstlerische Ausbildung - Oper) von April 2000 bis Februar 2003 an der Musikhochschule in Freiburg schloß er mit der Höchstpunktzahl ab. Er sang seitdem die Bariton- und Bass-Partien von zahlreichen Oratorien, Kantaten und Messen. 2001 erreichte er beim renommierten internationalen Gesangswettbewerb "Belvedere" die Endrunde in Wien. Steffen Balbach ist freier Mitarbeiter beim Chor des Bayrischen Rundfunks und beim Gewandhaus-Kammerchor Leipzig. Seit September 2002 ist er Mitglied im Staatsopernchor Stuttgart.











Hannoversche Hofkapelle
Die Hannoversche Hofkapelle steht ganz in der Tradition der historischen Hofkapellen und tritt sowohl in kammermusikalischer als auch in sinfonischer Besetzung auf. Es prägt den Klang des Ensembles, dass seine Mitglieder auch in anderen Formationen der europäischen Barockszene spielen. Das Repertoire der Hannoverschen Hofkapelle schliesst nicht nur die Barockmusik in ihrer gesamten Bandbreite ein, sondern auch Werke der Klassik, insbesondere die Opern Mozarts, und der Romantik. Die ständige Auseinandersetzung mit der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts lässt jeden einzelnen Musiker der Hofkapelle zu einem Meister seines Instrumentes werden. So entsteht jenes expressive und elegante Spiel, mit dem sich die Hannoversche Hofkapelle ihren Rang sichert.

Maulbronner Kammerchor
Der 1983 gegründete Maulbronner Kammerchor unter seinem Leiter Jürgen Budday zählt heute zu den Spitzenchören Deutschlands. Das Ensemble erarbeitet sich jährlich ein geistliches und ein weltliches a cappella-Programm, wobei der Schwerpunkt auf der Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts liegt. Erste Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben, darunter der Sieg beim 5. Deutschen Chorwettbewerb in Regensburg 1998, belegen dessen ausserordentliches musikalisches Niveau. Der Maulbronner Kammerchor erhielt u.a. Einladungen zu den Ettlinger Schlossfestspielen, in die Kammermusikreihe der Dresdner Philharmonie, zu den Kreuzgangkonzerten im Kloster Walkenried, zu den 1. Internationalen Festtagen Geistlicher Musik in Rottenburg oder zum Europäischen Musikfest Passau. Es ist dem Kammerchor auch auf internationalem Parkett gelungen, sich einen Namen zu machen. Die Debüt-Tournee 1983 durch die USA, mit Konzerten u.a. in New York und Indianapolis, verbunden mit der Teilnahme am Festival of Music in New Harmony/Indiana, wie auch die Konzertreisen durch mehrere europäische Länder, Israel und Argentinien (1993, 1997), Südafrika, Namibia (2001) trafen bei Publikum und Rezensenten gleichermassen auf begeisterte Resonanz. Im Herbst 2003 folgte die dritte Südamerika-Tournee mit Konzerten in Argentinien und Uruguay.

Jürgen Budday
ist Kirchenmusikdirektor und künstlerischer Leiter der Klosterkonzerte Maulbronn, der Kantorei und des Maulbronner Kammerchores. Er studierte an der Stuttgarter Musikhochschule Schulmusik, Kirchenmusik und Musikwissenschaft und lehrt seit 1979 am Evangelisch-theologischen Seminar Maulbronn. Für seine musikpädagogische und künstlerische Arbeit erhielt er u.a. das Bundesverdienstkreuz am Bande und den Bruno-Frey-Preis der Landesakademie Ochsenhausen. Seit 2002 führt Jürgen Budday auch den Vorsitz im Chor-Hauptausschuss des Deutschen Musikrates. Unter seiner künstlerischen Leitung entstanden etliche Konzertaufnahmen, die internationale Beachtung fanden und höchstes Kritikerlob erhielten. Darunter u.a. die Händel-Oratorien "Jephtha", "Samson", "Judas Maccabäus" und "Saul" mit Emma Kirkby, Michael Chance, Nancy Argenta, Stephen Varcoe.









Die Konzerte im Kloster Maulbronn
Das im Jahre 1147 von Zisterziensermönchen gegründete Kloster gilt als die einzige, vollständig erhaltene mittelalterliche Anlage nördlich der Alpen. 1994 wurde es als 13. deutsches Bauwerk in die UNESCO-Liste "Weltkulturerbe der Menschheit" aufgenommen und befindet sich damit in der illustren Gesellschaft solch bedeutender Baudenkmäler wie der ägyptischen Pyramiden oder dem Tadsch Mahal.
Seit 1968 werden die international renommierten Klosterkonzerte ausgerichtet. Die Aufführungen finden in der einmaligen Atmosphäre der historischen Räume des Klosters (Klosterkirche, Laienrefektorium, Kreuzganggarten) statt. In den von romantischem Kerzenlicht erhellten Gewölben werden jährlich ca. 25 Konzerte aufgeführt. Eine Auswahl der schönsten Werke geistlicher und weltlicher Musik veröffentlichen wir innerhalb unserer Edition.

Zur Edition
"Was macht die Atmosphäre Europas so eindringlich? Wodurch lässt sich das europäische Erbe definieren? Wo sind die Wurzeln europäischer Kultur zu finden? Im Rahmen unserer Dokumentationsreihe Edition Kloster Maulbronn gehen wir diesen Fragen nach und dokumentieren in Live-Mitschnitten die grossen Werke europäischer Musik an einer der wohl authentischsten Stätten diesseits der Alpen. Die akustisch und architektonisch vollendete Schönheit des Weltkulturerbes sowie die exquisite musikalische Aufführung der Werke habe ich am eigenen Leib erfahren - das hat mich tief beeindruckt. Ein Verleger kann wohl nicht anders, als dem Bestreben zu folgen, diese kulturellen Werte für die Nachwelt festzuhalten."

Josef-Stefan Kindler













Solisten

Nancy Argenta ~ Sopran (Queen, First Harlot)
Laurie Reviol ~ Sopran (Queen of Sheba, Second Harlot)
Michael Chance ~ Altus (Solomon)
Julian Podger ~ Tenor (Zadok)
Steffen Balbach ~ Bass (Levite)

 
Hannoversche Hofkapelle

Konzertmeisterin
Marleen Goede-Uter
Violinen
Christoph Heldemann, Katharina Huche, Stephanie Bücker,
Heidrun Heidarsdottir, Susanne Dietz, Eva Politt,
Birgit Fischer, Mechthild Werner
Bratschen
Bettina Ihrig, Hella Hartmann, Florian Schulte, Klaus Bona
Celli
Dorothee Palm, Daniela Wartenberg
Kontrabässe
Cordula Cordes, Irmelin Heiseke
Laute
Joachim Klingenfuß
Flöten
Margret Schaal-van Buren, Roman Namakonov
Oboen
Annette Berryman, Ulrike Neukamm
Hörner
Alexander Golde, Hans von Busch
Trompeten
Friedemann Immer, Christoph Draeger
Horns
Thomas Crome, Malte Mory
Pauken
Marten van der Valk
Orgel & Cembalo
Sabine Erdmann

 
Maulbronner Kammerchor · Chor I

Sopran I
Elisabeth Hofmann-Ehret, Veronika Miehlich, Ina Probst,
Susanne Ferber, Sabine Widmann, Anne Nonnenmann,
Sylvia Dieter, Katja Körtge
Alt I
Mirjam Budday, Angelika Stössel, Roswitha Fydrich-Steiner,
Beate Roth, Marianne Dohse, Carmen Andruschkewitsch
Tenor I
Johannes Budday, Sebastian Fuierer, Hartmut Meier
Bass I
Karl Bihlmaier, Benjamin Schneider, Jo Dohse,
Werner Pfeiffer, Eberhard Maier


Maulbronner Kammerchor · Chor II

Sopran II
Ilka Hüftle, Sabine Stöffler, Susanne Laenger, Silke Vogelmann,
Teresa Frick, Katharina Eberhardt, Ulrike Rapp, Miriam Wolff
Alt II
Margret Sanwald, Hella Pilz, Beata Fechau, Kathrin Gölz,
Bettina van der Ham, Sabine Jurgan, Rebekka Eberhardt
Tenor II
Konrad Mohl, Rolf-Rüdiger Most, Ulrich Kiefner, Rudolf Roth
Bass II
Daniel Fritsch, Paul-Theodor Bräuchle, Burkhard Miehlich,
Frieder Weckermann, Hans-Martin Uhde

 
Künstlerische Leitung
Jürgen Budday












George Frideric Handel (1685 - 1759)
S O L O M O N
Act I

Scene I
Solomon, Zadok, Priests and Israelites

CHORUS OF PRIESTS
Your harps and cymbals sound
To great Jehovah's praise;
Unto the Lord of Hosts
Your willing voices raise.

Levite
Praise ye the Lord for all his mercies past,
Whose truth, whose justice will for ever last.

CHORUS OF PRIESTS
With pious heart, and holy tongue,
Resound your Maker's name,
Till distant nations catch the song,
And glow with holy flame.

Solomon
Almighty pow'r!
who rul'st the earth and skies,
And bade gay order from confusion rise;
Whose gracious hand reliev'd Thy slave distress'd,
With splendour cloath'd him,
and with knowledge bless'd;
Thy finish'd Temple with Thy presence grace,
And shed Thy heav'nly glories o'er the place.

Zadok
Imperial Solomon, thy pray'rs are heard.
See!from the op'ning skies
Descending flames involve the sacrifice;
And lo! within the sacred dome
That gleamy light,
Profusely bright,
Declares the Lord of Hosts is come.
Sacred raptures cheer my breast,
Rushing tides of hallow'd zeal,
Joys too fierce to be express'd,
In this swelling heart I feel.
Warm enthusiastic fires
In my panting bosom roll,
Hope of bliss, that ne'er expires,
Dawns upon my ravish'd soul.
Sacred raptures cheer my breast,
Rushing tides of hallow'd zeal,
Joys too fierce to be express'd,
In this swelling heart I feel.

CHORUS OF ISRAELITES
Throughout the land Jehovah's praise record,
For full of pow'r and mercy is the Lord.

Solomon
Bless'd be the Lord, who look'd with gracious eyes
Upon his vassals' humble sacrifice,
And has with an approving smile
My work o'erpaid, and grac'd the pile.
What though I trace each herb and flow'r,
That drink the morning dew,
Did I not own Jehovah's pow'r,
How vain were all I knew!
Say what's the rest but empty boast,
The pedant's idle claim,
Who having all the substance lost
Attempts to grasp a name?
What though: (da capo)


Scene II
To them the queen

Solomon
And see my Queen , my wedded love,
You soon my tenderness shall prove;
A palace shall erect its head,
Of cedar built, with gold bespread;
Me thinks the work is now begun,
The ax resounds on Lebanon,
And see, bedeck'd with canvas wings,
The dancing vessel lightly springs,
While Ophir's mines, well-pleas'd, disclose
The wealth that in their entrails glows.

Queen
Bless'd the day when first my eyes
Saw the wisest of the wise!
Bless'd the day when I was led
To ascend the nuptial bed!
But completely bless'd the day,
On my bosom as he lay,
When he call'd my charms divine,
Vowing to be only mine.
Bless'd the day: (da capo)

Solomon
Thou fair inhabitant of Nile,
Rejoice thy lover with a smile!

Queen
Oh monarch! with each virtue bless'd,
The brightest star that gilds the east;
No joy I know beneath the sun,
But what`s compris'd in Solomon.
With thee, how quickly fled the winter's night,
And short is summer's length of light.

DUET

Queen
Welcome as the dawn of day
To the pilgrim on his way,
Whom the darkness caus'd to stay,
is my lovely king to me.

Solomon
Myrtle grove, or rosy shade,
Breathing odours through the glade
To refresh the village maid,
Yields in sweets, my queen, to theee

Queen
When thou art absent from my sight,
The court I shun, and loathe the light.
With thee th'unshelter'd moor I'd tread,
Nor once of fate complain;
Though burning suns flash'd round my head,
and cleav'd he barren plain.
Thy lovely from alone I prize,
'Tis thou that canst impart
Continual pleasure to my eyes,
And gladness to my heart.

Zardok
Search round the word, there never yet was seen
So wise a monarch, or so chase a queen.

CHORUS
May no rash intruder disturb their soft hours;
To form fragrant pillows, arise, oh ye flow'rs!
Ye zephirs, soft-breathing, their slumbers prolong,
While nightingales lull them to sleep with their song.

Scene I
Salomo, Zadok, Priester und Israeliten

CHOR DER PRIESTER
Mit Harf' und Cymbeln singt
Zu Gott Jehovah`s Preis;
Auf zu dem Himmelskreis
Die laute Stimme schwingt.

Levit
O preist des Herren Allbarmherzigkeit,
Dass Huld, dass Güte währt durch alle Zeit.

CHOR DER PRIESTER
Aus frommer Brust, in heil'gem Drang
Singt laut des Schöpfers Macht,
Dass alles Volk auflauscht dem Sang,
Zu heil'ger Glut entfacht

Solomon
Allmächt'ge Kraft,
die Höh' und Tief' umspannt,
In weise Ordnung einst das Chaos band,
Die gnädig segnend ihren Knecht beglückt,
Geziert mit Weisheit
und mit Glanz geschmückt:
Komm' in dein heilig, dir erhöh'tes Haus,
Und schütte Segen auf die Stätte aus.

Zarok
Erhab'ner Salomo! du bist erhört.
Sieh', aus den Wolken fährt
Der Flammen Glut und deckt den Opferherd;
Und sieh, in`s Heiligthum , sieh da!
Hell strahlend bricht
Ein himmlisch Licht,
Verkündend: der Herr der Welt ist nah.
Himmelswonne hebt die Brust:
Fromme Glut und heil'ger Drang,
Glück, zu reich für Wort und Sang,
Füllt mein schwellend Herz mit Lust.
Heissbegeistert Feuer glüht
Mir im Busen, froh durchbebt,
Segensheil, das ewig lebt,
Strahlt in mein entzückt Gemüth.
Himmelswonne hebt die Brust:
Fromme Glut und heil'ger Drang,
Glück, zu reich für Wort und Sang,
Füllt mein schwellend Herz mit Lust

CHOR DER ISRAELITEN
Preist All' im Land Jehovah, nah und fern,
Denn gross ist Macht und Gnade unsers Herrn.

Salomo
Dank dir ,o Herr! der gnädig du erschienst
Zu deines Knechts bescheid'nem Opferdienst;
Der du mit deines Segens Strom
Mein Werk gekrönt, geweiht den Dom.
Erforscht' ich gleich jed' Gras und Blum',
Die hold im Thauschmuck lacht,
Und kennte nicht Jehovah's Macht,
Wie eitel wär' mein Ruhm!
Was blieb mir als leerer Tand,
Des Thoren Scheingewinn,
Der nie der Dinge Geist und Sinn,
Nur Nam' und Ort gekannt
Erforscht' ich gleich: (da capo)


Scene II
Zu ihnen die Königin

Salomo
Seht da, mein Weib, mein Trost und Stolz!
Dich soll mein nächstes Werk erhöh'n;
Ein Prachtbau soll von Cedernholz,
Mit Gold geziert, für dich entstehen.
Das Werk begann mit Eifer schon:
Die Axt erschallt im Libanon,
Und sieh, wie rasch und leicht geschwingt
Das flinke Schiff zum Hafen dringt,
Dem Ophir's Mine willig zollt
Den Schatz von Edelstein und Gold.

Königin
Heil dem Tag, da ich geschaut
Ihn, der Weisheit glänzend Bild!
Heil dem Tag, da ich verhüllt
Ihm genaht im Schmuck der Braut!
Aber zwiefach Heil dem Tag,
Da er mit am Busen lag,
Meine Reize göttlich fand
Und sich ewig mir verband
Heil dem Tag: (da capo)

Salomo
Wie süss, du Fürstenkind vom Nil,
ist deiner Blicke lieblich Spiel!

Königin
Gebieter! aller Tugend reich,
Dem hellsten Stern im Osten gleich!
Kein Glück der Erde macht mich froh,
Als das mir ward in Salomo.
Mit dir, wie schnell verfliegt des Winters Nacht,
Wie rasch des Sommertages Pracht.

DUETT

Königin
Lieblich, wie des Tages Pracht
Einen Wandrer in der Nacht
Auf verlor'nem Pfade lacht,
Leuchtest du, o König, mir.

Salomo
Myrthenbüt' und Rosenhein,
Dufthauch athmend bei dem Rain,
Hirt' und Hirtin zu erfreu'n,
Weicht , lieb Herz , an Süsse dir.

Königin
Ist fern von mir dein Angesicht,
Hass' ich den Tag und flieh' das Licht.
Mit der durch Moor, durch Wüstensand,
Hinwandr' ich obdachlos,
Das Haupt umglüht vom Sonnenbrand,
Verdorrt der Erde Schoos:
Dein treuer Arm hält mich in Hut,
Du bist mein Schirm und Schild,
Des Anblick mir das Herz mit Mut,
Mit Kraft die Brust erfüllt.

Zadok
Durchforscht die Welt: nie ward zuvor gesehn
Solch treues Bündnis, solch edles Paar.

CHOR
Nie trüb' euch ein Unhold den Frieden der Nacht!
Schwellt dufend ihr Lager, o Blumen voll Pracht,
Umweht sie , Zyphyre, mit lindem Umfang,
Ihr Nachtigallen lullt sie in Schlummer mit Sang.









George Frideric Handel (1685 - 1759)
S O L O M O N
Act II

Scene I
Solomon, Zadok, Levites and Israelites

CHORUS
From the censer curling rise
Grateful incense to the skies;
Heaven blesses David's throne,
Happy, happy Solomon!
Live, live for ever, pious David's son;
Live, live for ever, mighty Solomon.

Solomon
Prais'd be the Lord,
from Him my wisdom springs;
I bow in-raptur'd to the King of Kings.
He led me, abject, to th'imperial state,
When weak, and trembling for my future fate;
Strengthen'd by Him, each foe with horror fled,
Then impious Joab at the altar bled;
The death he oft deserv'd stern Shimei found,
And Adonijah sunk beneath the wound;
Forc'd by his crimes, I spoke a brother's doom, Ah may his vices perish in his tomb!
When the sun o'er yonder hills
Pours in tides the golden day,
Or, when quiv'ring o'er the rills,
In the west he dies away;
He shall ever hear me sing
Praises to th'eternal King.


Scene II
Solomon, Levite and Israelites
to them an Attendant

Attendant
My sovereign liege, two women stand,
And both beseech the king's command
To enter here. Dissolv'd in tears
the one a new-born infant bears;
The other, fierce, and threat'ning loud,
Declares her story to the crowd;
And thus she clamours to the throng,
"Seek we the king, he shall redress our wrong."

Solomon
Admit them straight; for when we mount the throne,
Our hours are all the people's , not our own.


Scene III
To them the two harlots

First harlot
Thou Son of David, hear a mother's grief;
And let the voice of justice bring relief.
This little babe my womb conceiv'd,
The smiling infant I with joy receiv'd.
That woman also bore a son,
Whose vital thread was quickly spun:
One house we both together kept;
But once, unhappy, as I slept,
She stole at midnight where I lay ,
Bore my soft darling from my arms away,
And left her child behind, a lump of lifeless clay:
And now , oh impious! dares to claim
My right alone, a mother's name.

TRIO

First harlot
Words are weak to paint my fears;
Heart-felt anguish, starting tears,
Bet shall plead a mother's cause,
To thy throne, oh king, I bend,
My cause ist just, be thou my friend.

Second harlot
False is all her melting tale.

Solomon
Justice holds the lifted scale.

Second harolot
Then be just, and fear the laws.

First harlot
Words are weak to paint my fears;
Heart-felt anguish, starting tears,
Best shall plead a mother's cause.
To thy throne, oh king, I bend,
My cause is just, be thou my friend.

Solomon
What says the other to th'imputed charge?
Speak in thy turn, and tell thy wrongs at large.

Second harlot
I cannot varnish o'er my tongue,
And colour fair the face of wrong.
This babe is mine, the womb of earth
Intom'd, conceals her little birth.
Give me my child, my smiling boy,
To cheer my breast with new-born joy

Solomon
Hear me, ye women, and the king regard,
Who from his throne thus reads the just award:
Each claim alike, let both their portions share;
Divide the babe, thus each her part shall bear.
Quick, bring the faulchion, and the infant smite,
Nor further clamour for disputed right.

Second harlot
Thy sentence, great king,
Is prudent and wise,
And my hopes on the wring
Quick bound for the prize.
Contented I hear,
And approve the decree;
For at least I shall tear
The lov'd infant from thee.

First harlot
Withhold, withhold the executing hand!
Reverse, oh king, thy stern command.
Can I see my infant gor'd
With the fierce relentless sword?
Can I see him yield his breath,
Smiling at the hand of death?
And behold the purple tides
Gushing down his tender sides?
Rather be my hopes beguil'd,
Take him all - but spare my child.

Solomon
Israel, attend to what your king shall say;
Think not I meant the innocent to slay.
The stern decision was to trace with art,
The secret dictates of the human heart.
She who could bear the fierce decree to hear,
Nor send one sigh, nor shed one pious tear,
Must be a stranger to a mother's name.
Hence from my sight, nor urge a further claim!
But you , whose fears a parent's love attest,
Receive, and bind him to your beating breast;
To you, in justice, I the babe restore,
And may you lose him from your arms no more.

First harlot
Thrice bless'd be the king,
for he's good and he's wise;

Solomon
The Lord all these virtues has giv'n,

First harlot
My gratitude calls streaming tears from my eyes.

Solomon
Thy thanks be return'd all to Heav'n.
‘Tis god that rewards, and will lift from the dust
Whom to crush proud oppressors endeavour;

First harlot
How happy are those who in God put their trust!

Solomon
For his mercy endureth for ever.

CHORUS OF ISRAELITES
From the east unto the west,
Who so wise as Solomon?
Who like Israel's king is bless'd,
Who so worthy of a throne?

Zadok
From morn to eve I could enraptur'd sing
The various virtues of our happy king;
In whom , with wonder , we behold combin'd,
The grace of feature with the worth of mind.
See the tall palm that lifts the head
On Jordan's sedgy side,
His tow'ring branches curling spread,
And bloom in graceful pride.
Each meaner tree regardless springs,
Nor claims our scornful eyes;
Thus thou art first of mortal kings,
And wisest of the wise
See the tall palm: (da capo)

First harlot
No more shall armed bands our hopes destroy,
Peace waves her wing, and pours forth ev'ry joy.
Beneath the vine, or fig-tree's shade,
Ev'ry shepherd sings the maid,
Who his simple heart betray'd,
In a rustic measure.
While of torments he complains,
All around the village swains
Catch the song, and feel hes pains,
Mingling sighs with pleasure.
Beneath the vine: (da capo)

CHORUS OF PRIESTS
Swell, swell the full chorus to Solomon's praise,
Record him, ye bards, as the pride of our days.
Flows sweetly the numbers that dwell on his name,
And rouse the whole nation in songs to his fame.
Swell, swell the full chous: (da capo)

Scene I
Salomo, Zadok, Leviten und Israleliten.

CHOR
Vom Altare wallend weh'n
Wolken Weihrauch zu den Höh'n:
Gottes Segen schirmt den Thron,
Selig, selig Salomo.
Heil, Heil für immer dir, o David's Sohn!
Heil für immer, mächt'ger Salomo.

Salomo
Preis sei dem Herrn,
der Weisheit mir verlieh'n;
Ich beug' entzückt mich, vor ihm hin zu knie'n.
Er hob vom Staube mich zum Herrscherstand,
Als schwach und bang ich vor der Zukunft stand.
Zagend vor ihm , entfloh der Feinde Schaar,
Der wilde Joab fiel vor den Altar,
Der oft verdiente Tod ward Simei's Theil,
Und Adonai sank dem Todespfeil;
Ihn traf mein Spruch für frevelhaftes Thun:
Mag sein Verbrechen ewig mit ihm ruh'n!
Ob die Sonn' auf Berg und Thal
Hell ergiesst ihr goldnes Licht,
Ob ihr bleicher Abendstrahl
Fern im West ersterbend bricht:
Ewig hört sie, wie mein Sang
Singt dem Mächt'gen Preis und Dank


Scene II
Solomon, Leviten und Israeliten.
Zu ihnen ein Diener

Diener
Mein hoher Fürst! zwei Frauen stehn,
Die deine Gunst, o Herr, erfleh'n,
Sich dir zu nah'n. Verzehrt von Schmerz
Presst eine voll Angst ein Kind an's Herz.
Die andre, wild, im Redeschwall
Erklärt dem Volk den streit'gen Fall:
Sie ruft mit lautem Schrei'n und Droh'n:
"Auf, lasst uns gehen, Recht suchen vor dem Thron."

Salomo
Lasst sie herein. Nah' ich dem Stuhle hier,
Gehör ich ganz dem Volke, und nicht mir.


Scene III
Zu ihnen die beiden Weiber

Erstes Weib
O Sohn des David, hör' der Mutter Leid!
Der Weisheit Spruch gewähr' Gerechtigkeit.
Dies süsse Kind ward mir zu Theil,
Das holde Knäblein, all mein Glück und Heil.
Auch diesem Weib ward ein Sohn,
Des Lebenshauch zu bald entfloh'n.
Ein Haus dient beiden uns zum Dach.
Und einst, da tief im Schlaf ich lag,
Stahl sie sich Nacht in mein Gemach,
Nahm meinen Liebling weg von meinem Schoos,
Und liess ihr Kind zurück, entseelt und leblos.
Nun hat sie ruchlos sich erfrecht
Und heischt für sich mein Mutterrecht.

TRIO

Erstes Weib
Ach, kein Wort benennt mein Weh!
Seelenjammer, banger Schmerz
Zeuge für dies Mutterherz.
Sieh mich knie'n vor deinem Thron:
Das Recht ist mein, sei du mein Freund.

Zweites Weib
Falsch ist all ihr fein Gedicht.

Salomo
Warnend schwebt die Waage schon.

Zweites Weib
Wäge streng des Rechts Gericht.

Erstes Weib
Ach, kein Wort benennt mein Weh!
Seelenjammer, banger Schmerz
Zeuge für dies Mutterherz.
Sieh mich knie'n vor deinem Thron:
Das Recht ist mein, sei du mein Freund.

Salomo
Was sagt die andre zu so schwerer Schuld?
So sprich nun auch du, in Ordnung und Geduld

Zweites Weib
Nicht kann ich schmücken den Bericht,
Noch leih'n der Schuld ein hold Gesicht:
Dies Kind ist mein: ein Grabmal war
Des anderen Loos, das sie gebar.
Gib mir mein Kind, all meine Lust.
Mit Trost zu stillen meinen Brust!

Salomo
Hört denn, ihr Frauen, was der König spricht,
Der von dem Thron urtheilt nach Recht und Pflicht.
Gleich, wie ihr Recht, sei Schaden und Gewinn:
Zertheilt das Kind; ihr Theil nehm' jede hin.
Auf, bringt ein Schwert her! Haut das Kind entzwei,
Auf dass geschlichtet euer Hader sei.

Zweites Weib
Dein Urtheil verfügt,
Was weis ist und klug,
Und mein Wunsch ist begnügt
Am Theil den ich trug.
Nicht feindlich gesinnt
Ist des Spruchs Meinung mir:
So entreiss' ich das Kind,
Das geliebte, doch dir.

Erstes Weib
Halt ein, steh ab vom schreckenvollen Mord!
Nimm, Herr, zurück dein furchtbar Wort!
Kann ich sehn mein Kind zerstückt
Durch den unbarmherzigen Stahl?
Kann ich sehn, wie's nach mir blickt,
Lächelnd vor der Todesqual!
Wie dem zarten Leib entrinnt
Purpurgleich die dunkle Flut? -
Schonet nur ein theures Blut!
Nehmt es hin - nur schont mein Kind.

Salomo
Israel, vernimm was nun dein König spricht:
Nicht will den Mord den Unschuld das Gericht.
Das strenge Urtheil brachte nur zu Tag,
Was in dem Herzen beider Frauen sprach.
Sie, die frohlockt', als ich den Spruch bekannt,
Und nicht ein Wort mit Thräne fand,
Die kennt die Liebe einer Mutter nicht.
Heb dich weg! Und fürchte mein Gericht.
Doch Du , bestürmt von tiefem Mutterschmerz,
Nimm hin das Knäblein an dein pochend Herz;
Nur dein in Wahrheit kann der Säugling sein,
Zur Lust dir bleib' er nun und immer dein.

Erstes Weib
Dem König sei Heil!
Er ist weise und gut;

Salomo
Der Herr war's , der so mich erhob,

Erstes Weib
Mein thränendes Aug' weinet Dank dir voll Glut.

Salomo
An Gott nur gib Dank so wie Lob.
Hoch waltet der Herr, der da mächtig Ihn schützt,
Den bedroh'n der Gewaltigen Hände;

Erstes Weib
Wie selig ist der, der auf Gott nur sich stützt!

Salomo
Sein Gnade, sie währet ohn' Ende.

CHOR DER ISRAELITEN
Wer vom Osten bis hin zum West
Ist so weis' als Salomo?
Wer ist, Israels König gleich,
Glanz und Zierde seinem Thron?

Zadok
Von früh bis spät sing' ich in Wonne gern
Des Königs Ehren, unsers weisen Herrn,
In dem mit Staunen all sein Israel preist
Der Demuth Würde und den hohne Geist
Sieh, wie die Palm' ihr Haupt hoch trägt
Am Rand des Jordanstrands,
Wie mächt'ge Zweige stolz sie regt,
Und grünt in vollem Glanz.
Nicht ragt ein andrer Baum empor,
Den ihr du gleichen wirst:
So strahlst auch du den Weisen vor,
Der grossen grösster Fürst.
Sieh, wie die Palm': (da capo)

Erstes Weib
Fortan weilt harmlos Glück in Feld und Haus,
Mild breitet Frieden sein sanft Gefieder aus.
Am klaren Bach , im stillen Thal
Klagt der Hirt in Liebesqual
Ihr, die all sein Herz ihm stahl.
Im Gesang' sein Sehen.
Weil er seinem Gram sich weiht,
Lauscht im Haine Knab' und Maid
Seinem Lied und seinem Leid,
Lächelnd unter Thränen.
Am klaren Bach: (da capo)

CHOR DER PRIESTER
Schallt, schallt laut, ihr Chöre, zu Salomo's Preis,
O nennt ihn, ihr Sänger, den Stolzen unserer Zeit.
Schwellt lieblich des Lied, das besingt seine Huld,
Erhebt all das Volk mit dem Sang seines Ruhms.
Schallt, schallt laut, ihr Chöre: (da capo)









George Frideric Handel (1685 - 1759)
S O L O M O N
Act III

Scene I
Solomon, Queen of Sheb, Zadok and Chorus

Queen of Sheba
From Arabia's spicy shores,
Bounded by the hoary main,
Sheba's queen these seats explores,
To be taught thy heav'nly strain.

Solomon
Thrice welcome queen, with open arms
Our court receives thee, and thy charms.
The temple of the Lord first meets your eyes,
Rich with the well-accepted sacrifice.
Here all our treasures free behold,
Where cedars lie, o'erwrought with gold;
Next, view a mansion fit for kings to own,
The forest call'd of tow'ring Lebanon,
Where art her utmost skill displays,
And ev'ry object claims your praise.

Queen of Sheba
Ev'ry sight these eyes behold,
Does a diff'rent charm unfold;
Flashing gems, and sculptur'd gold,
Still attract my ravish'd sight.
But to hear fair truth distilling,
In expressions choice and thrilling
From that tongue, so soft and killing,
That my soul does most delight.

Solomon
Sweep, sweep the string,
to sooth the royal fair,
And rouse each passion with th'alternate air
Music apread thy voice around,
Sweetly flow the lulling sound.

CHORUS
Music apread thy voice around,
Sweetly flow the lulling sound.

Solomon
Now a diff'rent measure try,
Shake the dome, and pierce the sky.
Rouse us next to martial deeds;
Clanking arms, and neighing steeds,
Seem in fury to oppose
Now the hard-fought battle glows.

CHORUS
Now a diff'rent measure try,
Shake the dome, and pierce the sky.
Rouse us next to martial deeds;
Clanking arms, and neighing steeds,
Seem in fury to oppose
Now the hard-fought battle glows.

Solomon
Then at once from rage remove;
Draw the tear from hopeless love;
Lengthen out the solemn air,
Full of death and wild despair.

CHORUS
Draw the tear from hopeless love;
Lengthen out the solemn air,
Full of death and wild despair.

Solomon
Next the tortur'd soul release,
And the mind restore to peace.
Thus rolling surges rise,
And plough the troubled main;
But soon the tempest dies,
And all is calm again.

CHORUS
Next the tortur'd soul release,
And the mind restore to peace.
Thus rolling surges rise,
And plough the troubled main;
But soon the tempest dies,
And all is calm again.

Queen of Sheba
Thy harmony's divine, great king,
All, all obeys the artist's string.
And now, illustrious prince, receive
Such tribute as my realm can give.
Here, purest gold, from earth's dark entrails torn;
And gems resplendent, that outshine the morn;
There balsam breathes a grateful smell,
With thee the fragrant strangers wish to dwell.
Yet of ev'ry object I behold,
Amid the glare of gems and gold,
The temple most attracts my eye,
Where, with unwearied zeal,
you serve the Lord on high.

Levite
Pious king, and virtuous queen,
May your name resound in story;
In time's latest annals seen,
Crown'd with honour, crown'd with glory

Zadok
Thrice happy king, to have achiev'd ,
What scarce will henceforth be believ'd;
When seven times around the sphere
The sun had led the new-born year,
The temple rose, to mark thy days
With endless themes for future praise.
Our pious David wish'd in vain,
By this great act to bless his reign;
But Heav'n the monarch's hopes withstood,
For ah! His hands were stain'd with blood.
Golden columns, fair and bright,
Catch the mortals' ravish'd sight;
Round their sides ambitious twine
Tendrils of the clasping vine:
Cherubims stand there display'd,
O'er the ark their wings are laid:
Ev'ry object swells with state,
All is pious, all is great.

CHORUS

Chorus 1
Praise the Lord with harp and tongue!
Praise Him all ye old and young,
He's in mercy ever strong.

Chorus 2
Prais the Lord through ev'ry state,
Praise Him early, praise him late,
God alone is good and great.

Full Chorus
Let the loud Hosannahs rise,
Widely spreading through the skies,
God alone is just and wise.

Queen of Sheba
May peace in Salem ever dwell!
Illustrious Solomon, farewell:
Thy wise instructions
be my future care,
Soft as the show'rs
that cheer the vernal air;
Whose warmth bids ev'ry plant her sweets disclose,
The lily wakes, and paints the op'ning rose.
Will the sun forget to streak
Eastern skies with amber ray,
When the dusky shades to break
He unbars the gates of day?
Then demand if Sheba's queen
E'er can banish from her thought
All the splendor she has seen,
All the knowledge thou hast taught.

Solomon
Adieu, fair queen, and in thy breast
May peace and virtue ever rest!

DUET

Queen of Sheba
Ev'ry joy that wisdom knows,
May'st thou, pious monarch, share!

Solomon
Ev'ry blessing Heav'n bestows,
Be thy portion, virtuous fair!

Queen of Sheba
Gently flow thy rolling day.

Solomon
Sorrow be stranger here.

Both
May thy people sound thy praise,
Praise unbought by price or fear.

GRAND CHORUS
The name of the wicked shall quickly be past;
But the fame of the just shall eternally last.

Scene I
Salomo, Königin von Saba und Chor

Königin von Saba
Von Arabien's würz'gem Strand,
Den das dunkle Meer umgränzt,
Komm ich her, zu sehn dies Land,
Wo dein Nam' und Ruhm erglänzt.

Salomo
Sei uns willkommen! So hoher Gast
Empfängt mit Freuden mein Palast.
Den Tempel unsers Herrn sieht hier dein Aug',
Glanzvoll erhöht dem heil'gen Opferbrauch.
All unsern Schatz erblickst du hier
Im Cedernbau voll Gold und Zier.
Sieh den Palast dann, unsern Sitz und Thron,
Benannt der Wald des Berges Libanon,
Wo Kunst ihr höchstesWerk vollbracht,
Und alles athmet Herrscherpracht.

Königin von Saba
Jeder Blick, der sich beut,
zeugt von Glanz und Herrlichkeit;
Prachtgestein und Goldgeschmeid'
Lockt mein Aug', wohin es blickt.
Doch es ist der Weisheit Fülle
In des Sangs melod'scher Hülle.
Was mich bannt in heil'ge Stille,
Was mein Herz zumeist entzückt.

Salomo
Stimmt an den Chor,
und stillt ihr Wunsch und Hang!
Ruft jed' Gefühl wach, wechselnd im Gesang.
Hebt im Chor der Stimmen Klang,
Lieblich tön' ein süsser Sang.

CHOR
Hebt im Chor der Stimmen Klang,
Lieblich tön' ein süsser Sang

Salomo
Nun ein Sang von andrer Glut!
Braust wie Sturm und rast in Wuth.
Stürmt uns auf zu Kraft und Muth!
Schwert und Schild und wiehernd Ross
Prallt zum Kampf in wildem Stoss
Nun entbrennt die Schlacht in Wuth.

CHOR
Nun ein Sang von andrer Glut!
Braust wie Sturm und rast in Wuth.
Stürmt uns auf zu Kraft und Muth!
Schwert und Schild und wiehernd Ross
Prallt zum Kampf in wildem Stoss
Nun entbrennt die Schlacht in Wuth.

Salomo
Doch nun stillt die wilden Triebe!
Singt die Qual verschmähter Liebe;
Trauernd einst ein Klaglied singt,
Wie sie Tod und Verzweiflung bringt.

CHOR
Singt die Qual verschmähter Liebe;
Trauernd einst ein Klaglied singt,
Wie sie Tod und Verzweiflung bringt.

Salomo
Und nun senk' ein sanftes Lied
Milden Frieden in's Gemüth.
So rollt die Wog' und steigt ,
Und furcht die Meeresflut;
Dann sinkt der Sturm und weicht,
Und alles schweigt und ruht.

CHOR
Und nun senk' ein sanftes Lied
Milden Frieden in's Gemüth.
So rollt die Wog' und steigt ,
Und furcht die Meeresflut;
Dann sinkt dier Sturm und weicht,
Und alles schweigt und ruht.

Königin von Saba
O himmlisch ist dein Chor, fürwahr!
Des Meisters Wink beseelt die Schaar.
Doch nun, erhab'ner Fürst, nimm hier
Aus Saba Weihgeschenk von mir.
Hier reinstes Gold aus dunkler Erde Schacht,
Und Gemmen lechtend wie des Morgens Pracht.
Balsam stömt hier den Dufthauch aus:
Nimm auf den würz'gen Fremdling in dein Haus.
Doch von Allem, was ich hier erblickt,
Von Kunst erfreut, von Glanz entzückt:
Dem Tempel bleibt der höchste Preis,
Wo ihr in Andacht dient
dem Herrn im Himmelkreis.

Levit
Frommer Fürst und edle Frau,
Euer Ruhm wird ewig währen;
Spät'ster Zeit die reichste Schau,
Reich an Segen, reich an Ehren.

Zadok
O sel'ger Fürst, der da vollbringt,
Was künft'ger Zeit unglaublich klingt:
Da siebenmal der Sonnenball
Die Sphärenbahn durchlief im All,
Entstand, zum Ruhm für unsre Zeit,
Dein Tempelbau voll Herrlichkeit.
Nicht deinem Vater ward gewährt,
Das solche That sein Reich geehrt,
Weil Gott dem König wiederstand,
Denn ach! von Blut troff seine Hand.
Goldner Säulen stolze Pracht
Bannt den Blick mit Zaubermacht;
Rings umrankt sie epheugleich
Schlanker Reben zarter Zweig;
Cherubime hehr und schön
Goldbeschwingt die Arch' umstehn:
Alles kunstreich,tadellos,
Alles herrlich, alles gross.

CHOR

Chorus 1
Preist den Herrn mit Harfenklang!
Preist ihn All' mit lauten Sang,
Gnade ruht in seinem Schooss.

Chor 2
Preist den Herrn in jedem Stand,
Preist ihn frühe, preist ihn spät,
Gott allein ist stark und gross.

Gesamter Chor
Singt ihm mit Hosianna Preis,
Hoch empor zum Himmelskreis,
Gott allein ist gut und gross.

Königin von Saba
Sei Fried' in Salem segenvoll!
Erhab'ner Salomo, leb' Wohl!
Dein Wort der Weisheit
hat mich hoch beglückt,
Warm wie der Schau'r,
den früh der Lenz uns schickt,
Der mild den jungen Keim der Saat erquickt,
Die Lilie welche die Rosenknospe schmückt.
Säumt der Sonne Morgenlicht
Je in seinem Sphärenlauf?
Wenn der mächt'ge Nebel bricht,
Wirft das Thor des Tags sie auf:
So trägt Saba's Königin
Ewig treu in Herz und Sinn
All den Glanz, der ihr erschien,
All die Huld, die du verlieh'n.

Salomo
Leb', Fürstin, wohl! und alle Zeit
Sei Fried' und Glück dein treu Geleit.

DUETT

Königin von Saba
Alles Glück, das Weisheit gewährt,
Sei, o frommer Fürst, dein Theil.

Salomo
Aller Segen, den Gott bescheert
Sei dein eigen, alles heil!

Königin von Saba
Sanft durchleb' der Tage Kreis.

Salomo
Sorge sei ein Fremdling hier.

Beide
Froh im Volke schall' dein Preis,
Dir zum Ruhm, zur Wonne Dir.

SCHLUSSCHOR
Der Name der Bösen wird schnelle vergehn,
Doch der Ruhm der Gerechten wird ewig bestehn.