Georg Friedrich Händel (1685-1759) Oratorium in drei Akten Miriam Allan (Sopran) ~ Nitocris Aufführungen: |
Diese Konzertaufnahme ist Teil eines Zyklus alttestamentarischer Oratorien von G. F. Händel, die im Rahmen der Klosterkonzerte Maulbronn über mehrere Jahre hinweg aufgeführt werden. Grundlage der Reihe ist die Verbindung barocker oratorischer Musik in historischer Aufführungspraxis mit dem akustisch und atmosphärisch optimal geeigneten Raum der einzigartigen Klosterkirche. Dieser Idealort verlangt geradezu nach der Durchsichtigkeit des Musizierens und der interpretatorischen Freilegung der rhetorischen Gestik der Komposition, wie sie durch die historische Aufführungspraxis in besonderer Weise gewährleistet ist. So wird ausschliesslich mit rekonstruierten historischen Instrumenten musiziert, die in der zu Lebzeiten des Komponisten üblichen Tonhöhe gestimmt sind (a = ca. 415 Hz). |
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Mitwirkende
Michael Chance - Altus (Daniel) Patrick van Goethem - Altus (Cyrus) Mark Le Brocq - Tenor (Belsazar, Arioch) André Morsch - Bass (Gobryas, ein Bote) Hannoversche Hofkapelle Maulbronner Kammerchor Jürgen Budday (Künstlerische Gesamtleitung) Jürgen Budday ist Kirchenmusikdirektor und künstlerischer Leiter der Klosterkonzerte Maulbronn, der Kantorei Maulbronn und des Maulbronner Kammerchores. Er studierte an der Stuttgarter Musikhochschule Schulmusik, Kirchenmusik und Musikwissenschaft und lehrt seit 1979 am Evangelisch-theologischen Seminar Maulbronn. Für seine musikpädagogische und künstlerische Arbeit erhielt er u.a. das Bundesverdienstkreuz am Bande und den Bruno-Frey-Preis der Landesakademie Ochsenhausen. Seit 2002 führt Jürgen Budday auch den Vorsitz im Beirat Chor des Deutschen Musikrates. Unter seiner künstlerischen Leitung entstanden etliche Konzertaufnahmen, die internationale Beachtung fanden und höchstes Kritikerlob erhielten. Darunter u.a. die Händel-Oratorien Jephtha", Samson", Judas Maccabäus" und Saul" u.a. mit Emma Kirkby, Michael Chance, Nancy Argenta, Stephen Varcoe. |
Georg Friedrich Händel (1685-1759) Das Libretto in englisch mit deutscher Übersetzung: Das Oratorium Belshazzar behandelt die Geschichte um den babylonischen König Belsazar, wie sie in der Bibel im Buch Daniel überliefert wird. Belsazar frevelt gegen den Gott der Israeliten. Eine Geisterhand schreibt daraufhin die geheimnisvolle Inschrift, das Menetekel", an die Wand des Saales, die den Untergang des Reiches und den Tod Belsazars durch die Perser voraussagt. Noch in der gleichen Nacht erfüllt sich die Weissagung. Von Belshazzar" liegen drei Fassungen vor (1745, 1751, 1758). Die erste komponierte Händel vom 23. August bis zum 23. Oktober 1744. Die genauen Daten der Entstehung sind aus dem Briefwechsel bekannt, den Händel damals rege mit seinem Librettisten Charles Jennens führte. Jennens hatte bereits die Libretti zu Saul und Messias verfasst. Er war einer jener aufgeklärten Theologen, die sich nicht davor scheuten, biblische Geschichten zugunsten der Dramatik des Librettos auszuschmücken. Die Uraufführung fand am 27. März 1745 im Haymarket Kings Theatre in London statt. Doch weder lockte das Werk viele Zuhörer noch waren sie davon begeistert. Als ein möglicher Grund für diesen Misserfolg wird die politische Botschaft gesehen, die zwar von Händel nicht beabsichtigt, vor der damaligen politischen Situation aber durchaus aus dem Libretto herauszulesen ist. Es kann als Manifest gegen den damals herrschenden König George II. verstanden werden, der als Mitglied des Hannoverschen Hauses vielen Briten nicht als rechtmäßiger Regent erschien. So wird die Eroberung des Thrones durch Cyrus als Allegorie einer ebensolchen durch ein Mitglied des Hauses Stuart in England gesehen. Belshazzar" wurde nach nur drei Aufführungen abgesetzt und Jahre später, 1751, nach Änderungen von Händel wiederaufgenomen. Diese Änderungen beinhalteten neben kleinen Verbesserungen auch die Hinzunahme neuer Arien, andere wurden weggelassen und die Rolle des Cyrus wurde nun anstelle eines Mezzosoprans von einem Altus gesungen. Diese zweite Fassung war die weitaus erfolgreichere und sie ist es auch, die in dieser Aufnahme (leicht gekürzt) vorliegt. Sie beginnt mit der zweiten Szene der Urfassung. Charles Jennens schuf ein unglaublich dramatisches Libretto. Er verband die biblische Geschichte des babylonischen Königs Belsazar mit historischen Quellen, die er bei Herodot oder Xenophon fand. So ist beispielsweise die im Oratorium so wichtige Gestalt der Nitocris aus Herodots Histories apodexis entnommen. Das Oratorium ist selbst für Händel von außergewöhnlicher Farbigkeit und Lebendigkeit. Die hohe Dramatik des Werkes wird zu einem großen Teil vom Chor getragen, dem die musikalische Darstellung der drei Völker obliegt. Schauplatz der Handlung ist die Stadt Babylon, die Hauptstadt Assyriens, im Jahre 538 v. Chr. Durch die Stadt fließt der Euphrat, der westlich der Stadt einen See bildet, der anlässlich des Mauerbaus zum Umleiten des Flusses angelegt wurde. Vor den Stadtmauern lagern die Heere der Meder und Perser, an deren Spitze König Cyrus steht. Der erste Akt beginnt vor den Toren Babylons. Von den Mauern herab verspotten die Babylonier Cyrus ob seines törichten Plans, Babylon einnehmen zu wollen. Der Babylonier Gobryas, der nach dem Mord an seinem Sohn durch Belsazars Hand zu Cyrus übergelaufen ist, bestätigt die gute Befestigung der Stadt. Cyrus spendet ihm Trost und berichtet von seinem Traum, in dem er den Euphrat ausgetrocknet sah. Er entwickelt daraus den Plan, den Fluss über den außerhalb gelegenen See umzuleiten und schließlich über das ausgetrocknete Flussbrett in die Stadt einzudringen. Gobryas unterstützt die Idee, die Eroberung am Tag des Sesachfestes zu wagen, bei dem die Babylonier ihrem Weingott Sesach huldigen und es religiöse Pflicht ist, sich am Wein zu berauschen. Cyrus weckt sein Heer und bittet Gott um Beistand. Der folgende Chor der Perser greift diese Bitte an Gott auf. In Babylon sagt der Prophet Daniel dem gefangenen Volk der Juden den Untergang der Stadt voraus, er nennt Cyrus als deren gottgesandten Befreier. Das Volk der Juden stimmt in einen Chor der Freude über die baldige Erlösung ein. Der erste Teil des Chores drückt in einem feierlichen, homphonen Satz die Hoffnung auf Befreiung aus. In der vierten Szene eröffnet Belsazar das Fest zu Ehren des Sesach. Es wird maßlos getrunken und gefeiert. Nitocris fleht ihren Sohn an, dem Ganzen ein Ende zu setzen, doch er befiehlt, aus dem Tempel die heiligen Gefäße der Juden zu holen, um sie als Weinkelche zu missbrauchen. Nitocris und die Juden warnen ihn vor den Folgen dieser Schändung. Das jüdische Volk reagiert mit der Ankündigung, Belsazar werde bald die Strafe Gottes für sein Verhalten erhalten. In diesem dreiteiligen Chor By slow degrees.." ist zunächst Trauer und Verletztheit, dann im zweiten Teil die angestaute und schließlich die sich entladende Wut zu spüren. Besonders beeindruckend ist die Frage nach Reue, auf die das jüdische Volk wartet. Sie geht einzeln durch alle Stimmen, baut sich auf und mündet dann in der homophon erklingenden Erkenntnis, dass das Warten offensichtlich vergeblich ist. Mit der chromatisch abwärts schreitenden Linie - and every step he takes on his devoted head precipitates the thunder down"- wandelt sich das Warten in Wut und versinnbildlicht diese. Zu Beginn des zweiten Aktes beobachten die Perser aufgeregt, wie aus dem Fluss das Wasser weicht See from his post Euphrates flies..." - wobei das Sopranthema (Koloratur) zu Beginn das Fließen des Wassers und die freudige Erregung abbildet, die sich bei dem Schauspiel unter den Persern breit macht. Das veranlasst sie im weiteren zu einem bizarren Rollenspiel, in dem sie einen Dialog zwischen erzürnten Babyloniern (Frauenchor) und ermutigenden Persern (Männerchor) ersinnen. Nun gibt Cyrus den Befehl, das Flussbett zu durchschreiten und die Stadt einzunehmen. Die Perser stimmen in einen kampfeslustigen Chor ein. Das Fest der Babylonier ist auf seinem Höhepunkt. Belsazar lästert hochmütig Jehova und als er im Begriff ist, den Kelch zum Munde zu führen, geschieht das, wovor ihn die Juden gewarnt haben An der Wand erscheinen von Geisterhand geschriebene unverständliche Worte: mene, mene, tekel, upharsin". Hier findet Händel eine musikalische Verarbeitung, die vielleicht wie keine andere den Gepflogenheiten der Oper nahesteht. Die Violinen steigen unbegleitet eine chromatische Linie hinauf, adagio e staccato, ma piano. Belsazar ist vor Entsetzen verstummt, bringt lediglich ein erschrockenes Ah! hervor. Das babylonische Volk schreit um Hilfe und Belsazar zeigt noch immer entsetzt auf die geheime Schrift. Niemand weiß das Geschriebene zu deuten und auf Rat der Nitocris wird der Prophet Daniel gerufen. Er übersetzt, von Händel als spannungsreiches Recitativo accompagnato komponiert, folgendes: mene: nach dem Willen des gelästerten Gottes sind die Tage deines Reiches gezählt, tekel: du wurdest gewogen und zu leicht befunden, upharsin: dein Reich wird geteilt und den Medern und Persern übergeben. Nitocris fleht Belsazar an, Jehova um Verzeihung zu bitten, doch auch jetzt lässt er sich nicht umstimmen. Cyrus und Gobryas dringen in die Stadt ein und legen so den Grundstein zur Entmachtung Belsazars. Nitocris eröffnet den dritten Akt, sie erhält in ihrem Gemach Nachricht von der Einnahme der Stadt. Die Juden feiern ihre Befreiung und danken Jehova für sein Erbarmen. Belsazar tritt in seinem Übermut den Eindringlingen entgegen, überzeugt von seiner Stärke. Er fällt im Kampf, während das Orchester einen kriegerischen Marsch intoniert. Nitocris unterwirft sich dem neuen Herrscher Cyrus, der auch den Babyloniern Freiheit verspricht. Diese gewährt er auch Nitocris, die er gar bittet, ihn an Belsazars Statt als ihren Sohn anzunehmen. Daniel prophezeit Cyrus, er werde der Retter des Volkes Israels sein und die Stadt Jerusalem und den Tempel wiederaufbauen. Cyrus gelobt dies zu tun. |
Hannoversche Hofkapelle Marleen Goede Uter - Konzertmeisterin
Sopran: Alt: Tenor: Bass: |
Die Konzerte im Kloster Maulbronn Zur Edition Josef-Stefan Kindler |
George Frideric Handel (1685-1759) ~ |
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CD I 1. Overture The First Scene is missing in the version
2. Chorus of Babylonians 3. Gobrias Cyrus Gobrias 4. Gobrias 5. Cyrus 6. Cyrus 7. Cyrus 8. Cyrus Gobrias Cyrus Gobrias Cyrus Gobrias Cyrus Gobrias 9. Gobrias 10. Cyrus 11.. Cyrus 12. Chorus of Persians
13. Daniel 14. Daniel after Jeremiah 29, 13-14
after Isaiah 45, 1-6; 44, 28
16. Belshazzar 17. Belshazzar Nitocris Belshazzar Nitocris 18. Chorus of Jews 19. Nitocris Belshazzar Duet 20. Nitocris Belshazzar Nitocris Belshazzar Nitocris Exeunt severally. 21. Chorus of Jews |
CD I 1. Ouvertüre Die erste Szene fehlt
2. Chor der Babylonier 3. Gobrias Cyrus Gobrias 4. Gobrias 5. Cyrus 6. Cyrus 7. Cyrus 8. Cyrus Gobrias Cyrus Gobrias Cyrus Gobrias Cyrus Gobrias 9. Gobrias 10. Cyrus 11. Cyrus 12. Chor der Perser
13. Daniel 14. Daniel nach Jeremiah 29, 13-14
nach Jesaja 45, 1-6 und 44,28
16. Belsazar 17. Belsazar Nitocris Belsazar Nitocris 18. Chor der Juden 19. Nitocris Belsazar Duett 20. Nitocris Belsazar Nitocris Belsazar Nitocris Sie gehen getrennt ab. 21. Chor der Juden |
George Frideric Handel (1685-1759) ~ |
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Scene1 22. Chorus of Persians Semi-Chorus Semi-Chorus Full Chorus 23. Cyrus 24. Chorus of Persians
CD II
Scene 2 1. Chorus of Babylonians 2. Belshazzar 3. Belshazzar As he is going to drink, a hand appears writing Ah! - 4. Chorus of Babylonians Belshazzar Chorus 5. Belshazzar A Sinfony (Allegro Postillons) Enter Wise Men of Babylon. 6. Belshazzar Wise Men 7. Chorus of Babylonians Enter Nitocris. 8. Nitocris Enter Daniel. Belshazzar 9. Daniel 10. Daniel MENE, MENE, TEKEL, UPHARSIN: - MENE: the God, whom thou hast dishonour'd, TEKEL: thou in the balances art weigh'd, PERES: thy kingdom is divided, 11. Nitocris Exit.
13. Cyrus 14. Cyrus 15. Chorus |
Erste Szene 22. Chor der Perser Erster Halbchor Zweiter Halbchor Chor 23. Cyrus 24. Chor der Perser
CD II
Zweite Szene 1. Chor der Babylonier 2. Belsazar 3. Belsazar Als er im Begriff ist zu trinken, erscheint eine Hand, Ha! - Chor der Babylonier Belsazar Chor 5. Belsazar Sinfonia (Allegro Postillons) Die babylonischen Magier treten ein.. 6. Belsazar Magier 7. Chor der Babylonier Nitocris kommt. 8. Nitocris Daniel kommt. Belsazar 9. Daniel 10. Daniel MENE, MENE, TEKEL, UPHARSIN: - MENE: - Der Gott, den du so frech gelästert, TEKEL: - Du wurdest gewogen auf der Waage PERES: - Es wird dein Reich geteilet, 11. Nitocris Ab.
13. Cyrus 14. Cyrus 15. Chor |
George Frideric Handel (1685-1759) ~ |
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Scene 1 16. Nitocris 17. Nitocris Arioch Enter a Messenger. Messenger Nitocris Messenger 18. Chorus of Jews
19. Belshazzar 20. A MARTIAL SYMPHONY
21. Gobrias 22. Cyrus Exit Gobrias. 23. Cyrus Re-enter Gobrias, 24. Duet Nitocris Cyrus 25. Cyrus (to Daniel) Daniel 26. Soli and Chorus 27. Cyrus 28. Soli and Chorus Daniel Daniel, Nitocris Chorus |
Erste Szene 16. Nitocris 17. Nitocris Arioch Ein Bote kommt. Bote Nitocris Bote 18. Chor der Juden
19. Belsazar 20. KRIEGERISCHE MUSIK
21. Gobrias 22. Cyrus Gobrias ab. 23. Cyrus Gobrias kommt zurück 24. Duett Nitocris Cyrus 25. Cyrus (zu Daniel) Daniel 26. Solisten und Chor 27. Cyrus 28. Solisten und Chor Daniel Daniel, Nitocris Chor |