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Max Bruch - Oratorium MOSES

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Created by Andreas Otto Grimminger and Josef-Stefan Kindler

 

 

Max Bruch (1838-1920)
MOSES
Oratorium in vier Episoden Op.67

Peter Lika
Bass ~ Moses
Birgitte Christensen
Sopran ~ Der Engel des Herrn
Stefan Vinke
Tenor ~ Aaron

Kantorei Maulbronn
Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg
Künstlerische Leitung: Jürgen Budday

Ein Konzert in der Klosterkirche Maulbronn
im Rahmen der Musica Sacra 2004
der Klosterkonzerte vom 19. & 20. Juni 2004.

Doppel-CD, DDD, KuK 96,
ISBN 3-930643-96-0, EAN 42 6000591 032 2
Copyright by K&K Verlagsanstalt anno 2005




 










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Photo by Josef-Stefan Kindler

Die Aufführung in der Klosterkirche Maulbronn (Copyright: Josef-Stefan Kindler, K&K Verlagsanstalt)


Das Oratorium Moses hat im Werk des Komponisten Max Bruch eine besondere Bedeutung. Ursprünglich sah er wohl eine Vermessenheit darin, an die grossen Werke von Händel und Mendelssohn anzuknüpfen. So schreibt er 1873 in einem Brief an den Musikschriftsteller Hermann Deiters: "Biblische Stoffe liegen mir fern; die alten Meister haben auf diesem Feld so viel Gewaltiges geleistet, daß wir selbstständige und neue Leistungen nur in Verbindung mit anderen Stoffen ermöglichen können. Es ist nicht zufällig, dass alle oratorischen Leistungen seit Mendelssohn mißglückt sind." Was wohl der Auslöser für seinen Sinneswandel gewesen sein mag, wird letztlich im Dunkeln bleiben, doch schreibt er 1893 an den Bachforscher Philipp Spitta, den Bruder seines späteren Librettisten Ludwig: „Sie sind der Erste, und werden zunächst auch der Einzige bleiben, dem ich im Vertrauen einen Plan mittheile, der mich lebhaft beschäftigt. Wollen Sie die Anlage, die poetische Unterlage für ein oratorisches Werk in großem Styl: ‚Moses am Sinai‘ (oder Israel in der Wüste) aufmerksam lesen... lange habe ich nun gesucht und getastet und bald Dies, bald Jenes vorübergehend erwogen. Da ich aber fest entschlossen bin, die weltliche dramatische Cantate nach der dramatischen Seite hin nicht weiter zu entwickeln..., so bin ich auf den beiliegenden, echt oratorischen Plan zurückgekommen, der mich schon 1889 und dann wieder 1890 ernsthaft beschäftigt hat. Er beginnt da, wo Händels ‚Israel in Egypten‘ endet. Meines Wissens hat bisher kein bedeutender Musiker diesen Teil der Geschichte Mosis behandelt..."

Die Uraufführung findet schließlich am 8. Januar 1895 unter Bruchs Leitung in Barmen statt. Es ist ein Stück alter Oratorienkunst, jedoch im spätromantischen Gewand, das Bruch hier geschaffen hat. Der Chor ist dabei der entscheidende Träger des Geschehens. Dramatische Wucht, aber auch feiner poetischer Ausdruck verlangen von den Sängern vor allem gestalterische Wendigkeit und Anpassung. Seinen Zeitgenossen selbst bleibt das Werk suspekt. Johannes Brahms schreibt im Juni 1895 an Clara Schumann:„Bruch hat jetzt einen Moses herausgegeben... Wenn man nur eine Spur Freude an den Sachen haben könnte! Sie sind in jeder Beziehung schwächer und schlechter als seine eigenen früheren Sachen. Die einzige frohe Empfindung ist, wenn man wie ich, meint, Gott danken zu dürfen, daß er einen vor der Sünde, dem Laster oder der schlechten Angewohnheit des bloßen Notenschreibens bewahrt hat." Bruch hingegen sah sich in seiner Arbeit bestätigt und schreibt an seinen Verleger Franz Simrock im Februar 1895: "Ich will Ihnen ein Geheimnis sagen: edle und grosse Wirkungen auf Tausende sind mit gewöhnlichen Kräften nicht zu erreichen, etwas Höheres, was sich nicht definieren lässt, ist da in dem schaffenden Künstler wirksam... ‚Moses‘ hätte ich nicht schreiben können, wenn nicht ein starkes und tiefes Gefühl des Göttlichen in mir lebendig wäre, und jedem tiefer angelegten Künstler wird es einmal im Leben so gehen, dass er die besten und innersten Regungen seiner Seele mit den Mitteln seiner Kunst den Menschen künden kann... Und so hat denn auch Moses der Welt bewiesen, daß ich nicht stehen geblieben bin - denn das ist die größte Gefahr im Alter."

Das in seinen Chören und Arien gewaltige und stimmungsvolle Oratorium besteht aus zwei Teilen und zeigt vier Episoden aus dem Leben des Propheten Moses. Der erste Teil des Werkes beginnt mit einer kurzen, dramatischen Introduktion.

Die Episode Am Sinai stellt Moses als den Anführer des Volkes Israel dar. Er wird vom Engel auf den Berg gerufen, um dort die Zehn Gebote von Jehova zu empfangen. Sein Bruder Aaron ist während seiner Abwesenheit zum Hüter des Volkes bestimmt. Der mit Psalm 90 beginnende Lobgesang der beiden Solostimmen Moses und Aaron im Wechsel mit dem Volk war für Bruch ein Kernstück des Werkes.

In der zweiten Episode, Das goldene Kalb, steuert die Handlung in weitem Bogen auf den tragischen Konflikt des Oratoriums zu, die Abwendung des Volkes Israel von Jehova. Drei impulsiv angelegte Chorszenen schildern Unruhe und Zweifel des Volkes über das lange Ausbleiben des Propheten. Die rohe Forderung an Aaron, als sichtbaren Götzen ein goldenes Kalb zu schaffen, gipfelt im Zorn des wiedergekommenen Moses, der das um den Götzen Baal tanzende Volk zur Ordnung ruft.

Der zweite Teil (dritte Episode), Die Rückkehr der Kundschafter aus Kanaan, beginnt mitten in der Auseinandersetzung zwischen Moses und dem Volk. Die Späher, die Moses ins Gelobte Land geschickt hatte, berichten hymnisch vom „Land der Träume". Doch der Prophet befindet das Volk Israel des Gelobten Landes unwürdig. Aaron und die Israeliten kommen zur Einsicht: „Hilf du uns Gnade finden". Es folgt die Darstellung des Kampfes mit den Amalekitern.

In der letzten Episode, Das Land der Verheißung, kündigt der Engel des Herrn Moses sein nahendes Ende an. Der Prophet führt sein Volk auf den Berg Nebo, der den Blick nach Kanaan erlaubt. Dort segnet Moses das Volk, ehe er stirbt.


Das Libretto zu Max Bruchs Oratorium Moses:
~ als Internet-Seite ~
~ als pdf-Datei (13 Seiten) zum Ausdrucken ~

 

 






 

 

Künstler


Peter Lika (Bass ~ Moses)

Photo by Josef-Stefan KindlerPeter Lika, der seine Gesangslaufbahn als Knabensolist der Regensburger Domspatzen begann, gilt als einer der führenden Bassisten im Konzert- und Opernfach. Sein unverwechselbares Timbre gepaart mit fein abgestimmer dramaturgischer Ausdruckskraft machen ihn zu einem der prädestinierten Solisten für Rollen wie die des Propheten Moses. Dirigenten wie Masur, Schreier, Rilling, Gardiner, Marriner, Norrington, Celibidache oder Herreweghe schätzen die Zusammenarbeit mit Lika ebenso wie die namhaften internationalen Orchester - wohl nicht zuletzt wegen seines umfangreichen Repertoires und seiner langjährigen Erfahrungen auch in der Alten Musik. Aufführungen mit dem Gewandhausorchester Leipzig, den Bamberger Symphonikern, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Israel Philharmonic Orchestra und nahezu allen deutschen Rundfunkorchestern führten Peter Lika in die grossen Musikzentren Europas, Asiens und USA. Schließlich finden sich in Likas Repertoire auch Liedprogramme, u.a. nahm er mit Sawallisch Schuberts Vokalwerk auf.


Birgitte Christensen (Sopran ~ Der Engel des Herrn)
wurde 1972 in Norwegen geboren. Ihr Gesangsstudium schloss sie 1997 an der Staatlichen Musikhochschule in Oslo ab. Im November 1998 gab sie ihr überaus erfolgreiches Debüt an der Norwegischen National Oper als Königin der Nacht und wurde mit dem begehrten Esso-Award für hervorragende Leistungen in der Oper ausgezeichnet. Seit Dezember 1999 ist die Künstlerin am Innsbrucker Theater engagiert. Hier sang sie u.a. die Titelpartie in Händels Partenope, Liu in Turandot und die Königin der Nacht. Im Juni 2000 erhielt sie für die Partenope einen Förderpreis und die Eberhard Wächter Medaille.

Photo by Josef-Stefan Kindler

Stefan Vinke (Tenor ~ Aaron)
stammt aus Osnabrück und studierte Gesang bei Ks. Edda Moser in Köln und bei Eugene Kohn. Der ausgebildete Kirchenmusiker erhielt sein erstes Engagement am Badischen Staatstheater Karlsruhe 1993. Hier sang er zwei Spielzeiten und wechselte im Anschluss an das Theater Krefeld-Mönchengladbach. Jun Märkl hat Stefan Vinke mit der Spielzeit 1999/2000 als 1. Jugendlichen Heldentenor an das Nationaltheater Mannheim engagiert. Im neuen Ring singt Stefan Vinke den Siegmund, gefolgt von Lohengrin, Parsifal, Florestan und Tristan.

Photo by Josef-Stefan Kindler


Russische Kammerphilharmonie St. Peterburg

Die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg wurde 1990 von Absolventen des St. Petersburger „Rimsky-Korsakoff-Konservatoriums" gegründet. Die Tourneen mit Mstislav Rostropovitch, Igor Oistrakh, Mikis Theodorakis, Nina Corti und Giora Feidman ebenso wie mit Opern- und Ballettsolisten des Moskauer Bolschoi-Theaters und der St. Petersburger Mariinski-Oper fanden internationale Beachtung. Auftritte in den Metropolen Paris, Rom, Madrid, Amsterdam, London, Frankfurt, München und Leipzig sowie bei verschiedenen Festivals zeugen vom außerordentlichen Rang des Orchesters.


Kantorei Maulbronn
ist der grossbesetzte Oratorienchor am Kloster Maulbronn, gegründet 1948. Im Laufe der Jahre hat die Kantorei Maulbronn das ganze gängige Oratorienrepertoire aufgeführt und arbeitete dabei mit so renommierten Orchestern wie den Mitgliedern des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg, dem Mitteldeutschen Kammerorchester, dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim oder der Badischen Philharmonie zusammen. Chor- und Konzertreisen führten den Chor nach Schweden, Frankreich, Italien, Jugoslawien und Ungarn. Der Chor versteht sich als ambitionierter Laienchor, über den das ZDF ein Portrait sendete und der bei verschiedenen Live-Übertragungen aus dem Kloster Maulbronn bei SDR, Deutschlandfunk, Deutsche Welle und ZDF mitwirkte.


Jürgen Budday (Künstlerische Leitung)

Photo by Josef-Stefan KindlerJürgen Budday ist Kirchenmusikdirektor und künstlerischer Leiter der Klosterkonzerte Maulbronn, der Kantorei Maulbronn und des Maulbronner Kammerchores. Er studierte an der Stuttgarter Musikhochschule Schulmusik, Kirchenmusik und Musikwissenschaft und lehrt seit 1979 am Evangelisch-theologischen Seminar Maulbronn. Für seine musikpädagogische und künstlerische Arbeit erhielt er u.a. das Bundesverdienstkreuz am Bande und den Bruno-Frey-Preis der Landesakademie Ochsenhausen. Seit 2002 führt Jürgen Budday auch den Vorsitz im Beirat Chor des Deutschen Musikrates. Unter seiner künstlerischen Leitung entstanden etliche Konzertaufnahmen, die internationale Beachtung fanden und höchstes Kritikerlob erhielten. Darunter u.a. die Händel-Oratorien „Jephtha", „Samson", „Judas Maccabäus" und „Saul" u.a. mit Emma Kirkby, Michael Chance, Nancy Argenta, Stephen Varcoe.

 






 

 

Kantorei Maulbronn

Sopran:
Uta Albrecht, Clara Buss, Ines Darilek, Hannelore Demuth, Ulrike Egler,
Gertrud Fahnenbruck, Claudia Fischer, Gretel Flasshoff, Erika Frasch, Christel Gebicke,
Dörthe Glogner, Mirjam Grauli, Eva Günthner, Ute Günthner, Birgit Gutekunst, Frauke Harms,
Hanna Hitziger, Andrea Klein, Gabriele Königs, Amrei Kriener, Annette Krtscha, Ursula Lang,
Erika Langer, Irmgard Leins, Gerda Lemberg, Helga Leppek, Liane Matheis, Silke Mürdter,
Gisela Pöthe, Lena Renkenberger, Christina Riek, Gerlinde Roos, Anna Schlimm,
Nelly Schlimm, Christa Schmetzer, Amelie Spätgens, Beate Speck, Lore Stalter,
Ute Troyke-Immel, Edda Ullrich, Bettina Wagner, Inge Wanner

Alt:
Verena Balcarek, Ulrike Bickel-Lang, Rosemarie Bohn, Eva-Maria Brückner,
Helge Bührer, Dorothee Combe, Ulrike Egerer, Gertrud Erhardt-Raum, Doris Frank-Dietz,
Barbara Fritsch, Ann-Katrin Fuierer, Dorothea Haiges-Obenland, Eva-Maria Herrmann,
Dorothea Irion-Küenzlen, Christina Jungfer, Ursula Kaufmann, Stefanie Knappe-Retsch,
Elisabeth Kümmerle, Angelika Kuveke, Maria Matzen-Mauch, Irmgard Miehlich,
Margit Rapp, Dorothea Reininghaus, Anette Rösler, Beate Roth, Maria Smejkal,
Sophie Sterzer, Ruth Weida, Helga Weber, Daniela Rosenberger

Tenor:
Wolfgang Altenmüller, Ernst-Dietrich Egerer, Jürgen Huttenlocher, Christoph Irion,
Hartmut Leins, Thomas Müller, Dr.Bernhard Olt, Helmut Schmid, Harald Schroeder,
Walter Toepfer, Michael Wagner, Manfred Wanner, Hans-Peter Weber

Bass:
Alfred Ankele, Dr. Reinhard Demuth, Bernhard Fräulin, Friedemann Frasch, Norbert Ganser,
Kurt Glogner, Dr.med. Uwe Hage, Elmar Herkommer, Tobias Hitziger, Johannes Hruby,
Stephan Irion, Christian Kloss, Ulrich Köhler, Jürgen Krug, Hans Kuveke, Hans Metzger,
Wolfgang Miehlich, Hans-Martin Müller, Dr. Malte Neurath, Dr. Günther Rapp,
Gottfried Retsch, Manuel Roller, Marcus Roller, Dieter Rudolf, Hans Schmid,
Jan Smejkal, Jonathan Wahl