G. Puccini: Messa di gloria - F. Mendelssohn-Bartholdy: Christus - Konzertmitschnitt aus der Edition Kloster Maulbronn 2001

<body> Giacomo Puccini: Messa di gloria & Felix Mendelssohn-Bartholdy: Christus (Oratoriumfragment) - Ein Konzermitschnitt aus der Klosterkirche Maulbronn vom 19./20. Mai 2001 mit Willi Stein (Tenor), Thomas Pfeiffer (Bariton), Kantorei Maulbronn, Mitglieder des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg, Leitung: Jürgen Budday. - Audio CD, DDD, ca. 70 Minuten, ISBN 3-930643-75-8, DM 35,-, &COPY; by K&K Verlagsanstalt anno 2001. - Stellen Sie sich vor, sie leben im Italien des 19. Jahrhunderts, sind 22 Jahre alt und studieren am Konservatorium von Lucca - Musik. In wenigen Wochen legen Sie ihr erstes grosses Werk dem Gremium des Konservatoriums vor... die Abschlussarbeit, ein Glanzpunkt ihres blühenden Lebens. Romantisch, nicht wahr? Fast zu romantisch, einem Traum entsprungen oder... Giacomo Puccinis Messa di Gloria ist sicherlich ein Höhepunkt innerhalb seines Schaffens - ein Frühwerk? Man spürt den Glanz, die Begeisterung und wohl auch ein wenig die Respektlosigkeit der Jugend - denn wissen Sie, für eine Messe zum damaligen Zeitpunkt ist dieses Werk einfach zu schön. Entgegen vieler Meinungen, die das Gloria als Höhepunkt der Komposition sehen, nun ja, für uns ist das Agnus Dei der eigentliche Höhepunkt des Werkes, welches übrigens Jahre später im Madrigale des 2. Aktes der Manon Lescaut als weltliche Fassung, fast unverändert, wieder erscheint. Über Felix Mendelssohn-Bartholdys Christus hingegen berichtet Ignaz Moscheles drei Tage nach dem Tod des Komponisten: Sein Bruder Paul erzählte mir, dass unter den Papieren Mendelssohns sich ein Plan zu einem Oratorium Christus vorfindet. 2 Stücke seyen schon fertig, Felix soll zu ihm gesagt haben, dass er seine besten Kräfte für dieses Werk aufsparen wollte! Es war am fünften October als er sich ganz musikalisch gestimmt fühlte. Wenige Werke haben so viele Fragen aufgeworfen wie Mendelssohns Fragmente zu diesem Oratorium. Noch während des Konzertes wurde uns bewusst, dass es einen der grössten Komponisten des 19. Jahrhunderts, am Zenit seiner Schaffenskraft und in der vollen Reife seines Könnens, mitten aus seiner wichtigsten Arbeit in den Tod gerissen hat. Mag Ihnen meine Ausdruckweise auch ein wenig theatralisch erscheinen, aber die geballte Kraft der musikalischen Darbietung in der Klosterkirche vermittelt mir bei jedem Hören diesen Gedanken. Für uns stellen beide Werke eine Bereicherung der Edition Kloster Maulbronn dar und wir freuen uns darauf diese Produktion nun endlich der Öffentlichkeit vorstellen zu können. </body>