Georg F. Haendel: Oratorium JEPHTHA - Ein Konzertmitschnitt aus der Edition Kloster Maulbronn - Audio-CD, DDD, ISBN 3-930643-60-X - News und Rezensionen Das Kulturmagazin Meier, 4/99: Der CD-Tip: G.F. Händel "Jephtha" Die K&K Verlagsanstalt in Landau-Mörzheim ist um bestechende Programmideen selten verlegen. Eine neue Edition bietet ausgewählte Mitschnitte aus den mittelalterlichen Mauern des Klosters Maulbronn im Salzachtal. Erste Folge des "Edition Kloster Maulbronn" ist nun eine Doppel-CD mit Händels letztem großen Oratorium "Jephtha" von 1751. Der Livemitschnitt unter der Leitung des Chefs der Klosterkonzerte, Jürgen Budday, atmet die Stimmung des ungewöhnlichen Raums. Historisch-aufführungspraktische Sorgfalt kennzeichnet die Aufnahme insgesamt ebenso wie ein federleicht artikulierender Maulbronner Kammerchor, und auch das Orchester der Klosterkonzerte geht mit viel stilistischer Versiertheit und gleichzeitig der nötigen Portion opernhafter Subjektivität ans alttestamentarische Werk. Ausgezeichnet die (teilweise ausgesprochen prominenten) Solisten: Emma Kirkbys sonniger Sopran, Melinda Paulsen (Mezzo), der perlende Altus von Charles Humphries, Julian Podger in der Titelpartie mit spezifisch britischer Tenor-Autorität und Stephen Varcoes leicht anspringender Bass. Für kommenden Herbst ist in der Maulbronn Edition die Veröffentlichung von Händels "Samson" geplant. DIE RHEINPFALZ, 1/1999: Ergreifendes Musikdrama an historischer Stätte Händels letztes Oratorium Jephtha in einem Livemitschnitt aus dem Kloster Maulbronn Unter Leitung von Jürgen Budday Händels letztes Oratorium Jephtha, dessen Komposition von der fortschreitenden Erblindung des Komponisten überschattet war, ist ein Musikdrama von ergreifender Größe; ein Werk, das sozusagen die biblische Variante des Idomeneo-Stoffes aufgreift und dabei Mozarts Oper erreicht, wenn nicht überragt. Das Werk ist seit Nikolaus Harnoncourts epochaler Einspielung Ende der siebziger Jahre mit einem bis dato unerreichten Werner Hollweg in der Titelpartie mehrfach eingespielt worden, wobei Gardiners Göttinger Mitschnitt von 1988 oder die Berliner Gesamtaufnahme unter Marcus Creed für exemplarische Händel-Wiedergaben in historischer Manier einstehen. Die grandiose Leidenschaft und unbedingte Expressivität der Harnoncourt- Aufnahme haben beide aber nicht erreichen können oder wollen. Die jetzt von der Landau-Mörzheimer K&K Verlagsanstalt aufgelegte Edition Kloster Maulbronn, in der in Zukunft hochrangige Aufführungen der dortigen Klosterkonzerte als CD-Mitschnitte erscheinen werden, beginnt gleichsam als Paukenschlag mit einer weiteren Jephtha - Gesamtaufnahme. In zwei Konzerten wurde Ende September vergangenen Jahres die Wiedergabe von Händels letztem Oratorium unter der Leitung von Jürgen Budday mit dem Maulbronner Klosterchor und dem Barockorchester der Klosterkonzerte mitgeschnitten. Bei der Einspielung des genialen Spätwerks in der englischen Originalsprache und in historischer Aufführungspraxis mit alten Instrumenten wirken als Solisten so renommierte Sänger wie die englische Sopranistin Emma Kirkby als Iphis, der Countertenor Charles Humphries als Hamor und der Bassist Stephen Varcoe als Zebul (er ist in dieser Rolle auch in der Gardiner-Aufnahme zu hören) mit. Die Titelpartie singt der Tenor Julian Podger, Storge und der Engel werden von Melinda Paulsen gesungen. Auf die Sinfonia zum Erscheinen des Engels wird im übrigen verzichtet. Die auch klangtechnisch hervorragend gelungene Einspielung dokumentiert den hohen Rang der Maulbronner Klosterkonzerte und liefert in der Jephtha-Diskografie eine interessante und hörenswerte Variante, wobei eine gewisse Affinität zu den Deutungen der Gardiner-Aufnahme nicht zu überhören ist. Gerade in der Tempowahl und der Art der erfreulicherweise recht sparsamen Striche schimmert das Vorbild mehr als einmal durch. Es ist denn auch eine sehr impulsive und lebendig bewegte Wiedergabe mit prägnanter Gestalt, die fast durchweg überzeugt. Einzig das zentrale Stück des ganzen Werks, der Schlußchor des zweiten Teils How dark o Lord ist meines Erachtens in allen vier Teilen im Tempo denn doch etwas zu breit und schwerfällig geraten. News, Nachrichten, Rezensionen, aktuell, Musik, Klassik, kloster, Maulbronn, News, Nachrichten, Rezensionen, aktuell, Musik, Klassik, kloster, Maulbronn.