G.F.Haendel: Oratorium Samson - Ein Konzertmitschnitt aus der Edition Kloster Maulbronn 1999 - News und Rezensionen Die Rheinpfalz 09.08.2000 /Die Schallplatte Ein grosses biblisches Drama Händels Oratorium "Samson" als Live-Mitschnitt von den Maulbronner Klosterkonzerten 1999 In ihrer Edition Kloster Maulbronn hat die K & K Verlagsanstalt nach dem "Jephtha" von 1998 nun zum zweiten Mal als Mitschnitt aus der mittelalterlichen Klosterkirche ein großes biblisches Oratorium Georg Friedrich Händels vorgelegt. Ende September des vergangenen Jahres dirigierte Jürgen Budday, der künstlerische Leiter der Klosterkonzerte, mit dem Maulbronner Kammerchor und dem Barockorchester der Klosterkonzerte sowie prominenten Solisten den "Samson" in einer leicht gekürzten Fassung, die nun auf zwei CD's vorliegt. Ungekürzt würde die "Samson"-Musik volle vier Stunden einnehmen, weshalb das trotz seiner Breite teilweise sehr dramatisch angelegte Stück um den blinden biblischen Helden, der in die Fänge der schönen Dalila gerät und noch seine Stärke beweist und sein Volk rettet, im Konzert fast nie vollständig erklingt. Auch auf Platte bringt zum Beispiel Nikolaus Harnoncourt das Werk in einem Konzertmitschnitt gestrafft. Komplett ist dagegen die etwas ältere Einspielung unter Raymond Leppard mit Janet Baker und Robert Tear, die zwar stilistisch traditionell ist, das Werk aber sehr beredt zur Wirkung bringt. Der Maulbronner "Samson", der wie der "Jephtha" der historischen Aufführungspraxis verpflichtet ist, kann sie jedenfalls gegenüber der Konkurrenz nicht schlecht behaupten und sollte in der Diskografie des grandiosen Oratoriums keine geringe Rolle spielen. Das liegt am technischen Standard von Chor und Orchester, die beide sehr transparent und prononciert agieren, ebenso wie an Jürgen Buddays stilbewußter Interpretation, die an Lebendigkeit und Impulsivität nicht zu überbieten ist. Da überzeugt der natürliche Fluss ebenso wie die dynamische Innenspannung und die ausdrucksvolle Akzentuierung. Händels Musik erklingt in ihrer ganzen Affektvielfalt, hat dabei Empfindung und den nötigen tänzerischen Drive. Im Solistenensemble fallen nicht nur die "Stars" der Barock-Zunft wie der kunstvoll singende Countertenor Michael Chance als Micah oder der bewährte Bassist David Thomas als Harapha auf. Mit kraftvollem Bass steht Raimund Nolte als Manoah seinem Kollegen in nichts nach. Mark LeBrocq als Samson ist mit fein und ebenmäßig geführtem Tenor ein idealer Händel-Sänger. Sinead Pratschke bringt nicht nur als Dalila ihren hellen und beweglichen Sopran zum Funkeln. Karl Georg Berg Die Stuttgarter Zeitung, 16. Februar 2000: Händels Glanz im dunklen Kloster Seit 1968 gibt es nun schon die Maulbronner Klosterkonzerte, die sich in dieser Zeit zu einer renommierten Reihe mit internationalen Ensembles und Solisten gemausert haben. Im Zentrum der Arbeit von Jürgen Budday, der sowohl Leiter des Maulbronner Kammerchores ist als auch die Verantwortung für die Gesamtkonzeption der Konzertreihe trägt, steht dabei seit einiger Zeit die Beschäftigung mit dem alttestamentarischen Oratorienwerk von Georg Friedrich Händel, dessen zyklische Aufführung für die nächsten Jahre geplant ist. Jephtha ist bereits 1998 aufgenommen worden, und nun ist auch der im letzten Jahr aufgeführte Samson auf CD erschienen. Budday setzt dabei konsequent auf historische Aufführungspraxis. Mit Erfolg: Das Barockorchester der Klosterkonzerte musiziert durchsichtig und mit viel Klangbewußtsein, dazu kommt ein sehr bewegliches Continuo, welches das dramatische Geschehen rhythmisch unterstützt. Glanzpunkte dieser Aufnahme sind allerdings die Chorsätze: Homogener und klarer artikulierende Chöre als dieser sind schwer zu finden. Dazu kommt eine illustre Solistenequipe mit Michael Chance als überragender Kontratenor. Das Kulturmagazin SCALA, 2/2000: CD-Tip: Authentisch Der zweite 'Teil der Händel-Reihe in der "Edition Kloster Maulbronn" der Landauer K&K Verlagsanstalt ist nach "Jephtha" nun dem unmittelbar nach dem "Messias" entstandenen Oratorium "Samson" gewidmet. Wieder handelt es sich um Live-Mittschnitte zweier Konzerte (am 25. und 26. September 1999) aus der einzigen vollständig erhaltenen Klosteranlage nördlich der Alpen und wieder verbindet sich die exclusive Akkustik der Klosterkirche mit einer ambitioniert-historisierenden Wiedergabe durch den schlanken, ungemein beweglichen Maulbronner Kammerchor und das fabelhafte Barockorchester der Klosterkonzerte unter der befeuernden Leitung des Spiritus rector Jürgen Budday. Schon in der Ouvertüre lassen die abgerissenen Punktierungen alla franchese in ihrer abgerissenen Schroffheit aufhorchen - ein gar nicht pompöses "Pomposo", später zeigen die geschickten Naturhörner, die alten Oboen und die Streichergruppe, dass man auch auf historischen Instrumenten berückend schön musizieren kann (Manoahs Arie im 3. Akt). Budday geht es um Eloquenz in jedem Augenblick, die Rezitative werden unbedingt textbezogen, die Chöre ungewöhnlich beredt ausgestaltet und mit dem Mut zur Sujektivität in Dynamik und Tempo auf ihren dramatischen Gehalt hin abgeklopft. Möglich auch, dass einem da manches (Chor Nr. 5) etwas exzentrisch vorkommen mag. Originell und über weite Strecken begeisternd ist dieser Händel allemal, wozu auch die Solistenriege das ihre beiträgt: voran Weltklasse-Altus Michael Chance (Micah), aber auch der Tenor Marc LeBrocq als feinsinniger Titelheld und der noble Bariton von Raimund Nolte als Samsons Vater Manoah. Thomas Weill, Frühjahr 2000 Livemitschnitte aus dem Weltkulturerbe Höhepunkte der Klosterkonzerte - Interessante CD-Veröffentlichungen aus der K&K-Edition Kloster Maulbronn Oftmals geben Live-Mitschnitte den spezifischen Eindruck des Könnens von Künstlern weitaus treffender wieder als die zugegebenermaßen meist perfekteren Studioeinspielungen. Die "CD-Edition Kloster Maulbronn" der Landauer K&K Verlagsanstalt bietet nun in ihrer Reihe von Livemitschnitten aus dem Weltkulturerbe Höhepunkte der Klosterkonzerte, die ohne nachträgliche "Verbesserungen" unter Studiobedingungen dem Konzerteindruck möglichst nahe kommen sollen. Nach Händels Oratorium "Jephtha" wurde nun der Mitschnitt von "Samson" vom 25. und 26. September 1999 auf zwei CDs vorgelegt. Ebenso wie schon bei "Jephtha" legt Jürgen Budday mit dem auf Originalinstrumenten musizierenden Barockorchester der Klosterkonzerte eine sehr stimmige Aufnahme vor. Seine an der historischen Aufführungspraxis orientierte Sicht auf das in englischer Originalsprache gesungene Oratorium präsentiert den "Samson" in seinen komplativen Momenten ebenso wie bei dramatisch zugespitzten Passagen. Mit dem vorzüglichen Maulbronner Kammerchor und einem makellosen Ensemble steht ihm zudem ein beachtliches vokales Potenzial zur Verfügung. Herausragend ist der biegsame Countertenor von Michael Chance, aber auch der Tenor Marc Lebrocq in der Titelpartie, Raimund Nolte (Bariton) und David Thomas (Bass) können ihm Paroli bieten. Der Chor überzeugt durch seine klangliche Transparenz. Zudem ist es der Aufnahmetechnik gelungen, die spezielle Aura der Maulbronner Klosterkirche auch akustisch einzufangen. News, Nachrichten, Rezensionen, aktuell, Musik, Klassik, kloster, Maulbronn, News, Nachrichten, Rezensionen, aktuell, Musik, Klassik, kloster, Maulbronn.